Die Osnabrücker katholische Theologin Margit Eckholt hat das Vorhaben der Katholischen Studierenden Jugend (KSJ) kritisiert, den Namen „Gott*“ künftig mit einem Genderstern zu schreiben. „Aus dogmatisch-theologischer Hinsicht ist es von Bedeutung, dass wir an dem Wort ‚Gott‘ festhalten“, sagte die Dogmatikerin der Internetseite katholisch.de. Es sei zwar richtig, dass in künstlerischen Darstellungen Bilder von Gott als altem, weißen Mann zu finden seien. Ein solches Bild sei aus heutiger Sicht allerdings nicht mehr stimmig und werde in gegenwärtigen Interpretationen der biblischen Texte sowie Predigten nicht mehr vermittelt.
Die KSJ hatte am Freitag bekanntgegeben, sich mit der Kampagne für ein anderes Gottesbild starkmachen zu wollen, „weg von dem strafenden, alten, weißen Mann mit Bart hin zu einer Gottes*vielfalt“. Der Auftrag, Gott in allen Dingen zu suchen und zu finden, verlange, „Gott* vorurteilsfrei wahrzunehmen, schließlich ist Gott* keinem Geschlecht oder anderen menschlichen Kategorien zuzuordnen“, so der Verband. Mit dem Genderstern wolle man Gott aus der geschlechtlichen Ebene herausheben.
Eckholt sagte dazu, weil Gott immer größer sei als alles, was der Mensch von ihm sagen könne, „macht dieses Wort immer schon eine Vielfalt unserer Rede und der bildlichen Ausdrucksgestalten möglich“. Der Begriff „Gott“ müsse immer in die jeweilige Zeit übersetzt werden. Dass es heute „zum Glück“ andere Formen gebe, von Gott zu reden, etwa als Vater und Mutter zugleich, habe mit dieser Weite zu tun, für die das Wort „Gott“ stehe.