Weltrisiko-Index: Klimawandel bedroht besonders Inselstaaten

Tropische Inselstaaten wie Vanuatu, Tonga, Dominica, die Salomonen und Fidschi gehören aufgrund des Klimawandels weiterhin zu den am meisten durch Naturkatastrophen gefährdeten Ländern der Welt. Das geht aus dem am Dienstag in Berlin veröffentlichten Weltrisiko-Index 2020 des Bündnisses Entwicklung Hilft und des Instituts für Friedenssicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht der Ruhr-Universität Bochum (IFHV) hervor. Die Inselstaaten sind demnach besonders anfällig für extreme Naturereignisse wie den Anstieg des Meeresspiegels infolge der globalen Erwärmung.

Vanuatu

(Symbolfoto: Wolfgang Reindl/Pixabay)

Für den jährlich veröffentlichten Index berechnen die Autoren die Gefährdung und die gesellschaftliche Verwundbarkeit durch Naturkatastrophen in mittlerweile 181 Staaten. Insgesamt befinden sich die Hochrisiko-Regionen vor allem in Ozeanien, Südostasien, Mittelamerika sowie in West- und Zentralafrika. Deutschland liegt mit einem sehr geringen Katastrophenrisiko auf Rang 162 der Liste. Die geringste Gefährdung weist Katar auf. Viele europäische Länder folgen am unteren Ende. Der Index ist Teil des Weltrisikoberichts.

„Lebensbedingungen von Geflüchteten und Vertriebenen müssen dringend verbessert werden“

In diesem Jahr warnen die Herausgeber des Berichts zudem davor, dass die Corona-Pandemie die unsicheren Verhältnisse von fast 80 Millionen Geflüchteten und Vertriebenen noch verschärfe. Im Fall eines extremen Naturereignisses seien diese Menschen und auch Wanderarbeiter daher besonders verwundbar. Es bestehe somit ein erhöhtes Risiko, dass ein solches Ereignis zur humanitären Katastrophe werde.

„Die Lebensbedingungen von Geflüchteten und Vertriebenen müssen dringend verbessert werden, um zu verhindern, dass die Corona-Pandemie zu weiteren Krisen oder gar Katastrophen führt“, forderte der Geschäftsführer des Bündnisses Entwicklung Hilft, Peter Mucke. Zu dem Bündnis gehören auch die beiden kirchlichen Hilfswerke Misereor und Brot für die Welt.

Für die Berechnung des Weltrisiko-Index werden die Gefährdung durch extreme Naturereignisse und die gesellschaftliche Verwundbarkeit miteinander kombiniert. Als extreme Naturereignisse berücksichtigt der Index Erdbeben, Stürme, Dürren, Überschwemmungen und den Meeresspiegelanstieg.

kna