Studie: Corona verbessert Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Die Corona-Krise hat in vielen Unternehmen zu einer verbesserten Vereinbarkeit von Familie und Beruf geführt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Prognos-Studie im Auftrag des Bundesfamilienministeriums, aus der das Redaktionsnetzwerk Deutschland (Freitag) berichtet.

Homeoffice

(Symbolfoto: Rolf Hassel/Pixabay)

Laut der Befragung unter 750 Unternehmen in ganz Deutschland hat jedes zweite (51 Prozent) als Reaktion auf die Corona-Pandemie Arbeitszeitregeln eingeführt oder ausgebaut, die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtern. Darunter fallen individuell vereinbarte Arbeitszeiten, flexible Tages- und Wochenarbeitszeiten sowie Homeoffice und Telearbeit.

Kommunikationskultur verändert

Auch die Kommunikationskultur zwischen Unternehmen und Mitarbeitern hat sich in der Krise verändert. 68 Prozent der Unternehmen berichten von Beschäftigten, die Arbeitsweise oder Arbeitsort verändern wollten, um Kinder zu betreuen. 72 Prozent der Unternehmen stimmten der Aussage zu oder eher zu, dass Eltern aktiv und gemeinsam mit Arbeitgebern an einer Lösung für Betreuungsprobleme gearbeitet hätten.

Auch auf das Rollenverständnis zwischen Männern und Frauen hatte die Krise laut der Studie, die an diesem Freitag vorgestellt werden soll, Auswirkungen. 78 Prozent der Unternehmen stimmten der Aussage zu oder eher zu, dass es in der Krise wichtig sei, dass sich auch Väter an der Kinderbetreuung beteiligen, damit nicht nur Mütter ihre Arbeitszeiten reduzieren. Die These, es sei gut, wenn vor allem berufstätige Frauen kürzer treten, bejahten dagegen nur 26 Prozent der Firmenvertreter.

Mit familienorientierter Unternehmenskultur besser gewappnet

Familienministerin Franziska Giffey (SPD) bewertete die Ergebnisse der Studie positiv. „Die Erfahrungen zeigen, dass Unternehmen mit einer familienorientierten Unternehmenskultur besser für die Herausforderungen der Corona-Krise und für die Zukunft gewappnet sind.“ Vieles von dem, was in der Pandemie plötzlich möglich war, etwa flexiblere Arbeitszeiten, Homeoffice und innovative Schichtmodelle, habe Potenzial für die Zukunft. „Politik und Wirtschaft müssen nun gemeinsam daran weiterarbeiten, Veränderungen für eine bessere Balance von Erwerbs- und Sorgearbeit vorzunehmen“, forderte Giffey.