Vatikanstadt. Der Vatikan will stärker gegen interne Korruption vorgehen. Eine entsprechende Vereinbarung trafen am Freitag der Präfekt des Wirtschaftssekretariates, Juan Guerrero, und der Antikorruptionsbeauftragte Alessandro Cassinis Righini. Laut amtlicher Mitteilung wollen die zentrale Finanz- und Wirtschaftsbehörde und das Rechnungsprüfungsamt noch enger in der Identifikation von Risiken und der Umsetzung neuer Transparenznormen zusammenarbeiten.
Seit 1. Juli gelten im Vatikan strengere Regeln für Auftragsvergaben und den Umgang mit wirtschaftlichen Ressourcen. Hintergrund des päpstlichen Erlasses, der am 10. Juni veröffentlicht wurde, ist eine Affäre um undurchsichtige Immobilien-Investments in dreistelliger Millionenhöhe. Ende Juni wurden auch im Dombauamt von Sankt Peter Ermittlungen wegen Korruption aufgenommen und ein Sonderkommissar eingesetzt.
Die Statuten von Wirtschaftssekretariat und Antikorruptionsbehörde sehen bereits eine wechselseitige Zusammenarbeit vor. So kann der Wirtschaftspräfekt den Generalrevisor um besondere Rechnungsprüfungen bitten; der Generalrevisor informiert seinerseits das Wirtschaftssekretariat und den Wirtschaftsrat, ein Aufsichtsgremium, über festgestellte Unregelmäßigkeiten.