Kinder fordern zum Weltkindertag vor Reichstag ihre Rechte ein

Am Weltkindertag haben Kinder vor dem Reichstag in Berlin für ihre Rechte protestiert. Dazu präsentierten sie ein 100 Quadratmeter großes Kreidebild und Plakate mit ihren Forderungen und ihrer Vision einer kindergerechten Welt, wie Unicef Deutschland und das Deutsche Kinderhilfswerk als Initiatoren am Sonntag mitteilten. Ähnliche Aktionen gab es auch in anderen Städten.

Kinder

Symbolfoto: Pixabay

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) war bei der Aktion in Berlin vor Ort und sagte: „Die Zeit ist reif, die Kinderrechte im Grundgesetz zu verankern, damit sie besser beachtet werden.“ Dabei gehe es keineswegs um Symbolpolitik. „Die Interessen und Rechte von Kindern und Jugendlichen gegenüber dem Staat sollen bei allen Entscheidungen, die sie betreffen, gestärkt werden.“ Die Gesellschaft könne nur davon profitieren, wenn sie Kinder und Jugendliche schütze, fördere, ihnen zuhöre, sie beteilige und sie ernst nehme.

Der Geschäftsführer von Unicef Deutschland, Christian Schneider, sagte: „Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie ist es besonders wichtig, Kindern zuzuhören, denn viel zu schnell werden ihre Belange übersehen.“ Erwachsene müssten hinschauen und verstehen, „dass das Wohlergehen der Kinder die entscheidende Größe für die Zukunft unserer Gesellschaft ist“.

Auch Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) pochte anlässlich des Weltkindertags erneut darauf, die Kinderrechte ins deutsche Grundgesetz aufzunehmen. Der Union warf sie zum wiederholten Male vor, ihren Gesetzentwurf dazu zu blockieren. Im Koalitionsvertrag hatten sich Union und SPD auf die Verankerung der Kinderrechte im Grundgesetz verständigt.

Laut dem UN-Kinderhilfswerk Unicef sind weltweit schätzungsweise 150 Millionen Kinder aufgrund der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise zusätzlich in extreme Armut gefallen. Auch viele andere Hilfsorganisationen wiesen anlässlich des Weltkindertags auf die besonderen Probleme im Zusammenhang mit der Pandemie hin. Die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung Deutschlands (KAB) forderte indes unter anderem ein Grundeinkommen für Kinder.