Daniel Baldus hat am Freitagabend, 25. September, im Essener Dom durch Bischof Franz-Josef Overbeck die Priesterweihe empfangen. Der 33-Jährige aus Ennepetal hat das Diakonatsjahr in St. Pankratius, Oberhausen-Osterfeld, verbracht. Schwerpunkte seiner Arbeit lagen dort in der Hospiz-Seelsorge, dem schulischen Religionsunterricht, bei Beerdigungen, in der Trauerbegleitung und einer Fortbildung zur Seelsorge in Kindertagesstätten.
Sein Theologiestudium absolvierte Baldus auf dem dritten Bildungsweg im rheinland-pfälzischen Priesterseminar St. Lambert auf Burg Lantershofen in der Voreifel. Nach dem Examen verbrachte er ein Jahr im Jugendpastoralinstitut Don Bosco im oberbayerischen Kloster Benediktbeuern. Bevor er sich für den Weg zum Priestertum entschied, hatte Daniel Baldus zwei Ausbildungen als Gesundheits- und Krankenpfleger sowie in der Kinderkrankenpflege absolviert und anschließend in einer Suchtklinik und in der Psychiatrie gearbeitet. Als Kaplan wird Baldus künftig in der Bochumer Pfarrei St. Franziskus eingesetzt.
Bischof Overbeck bescheinigt dem ehemaligen Krankenpfleger und neugeweihten Priester Sensibilität für Menschen. „Wer eine solche Vorgeschichte hat, zeigt Sensibilität für Menschen, hat Freude an Lebensgeschichten, beweist seine Solidarität mit den Leidenden, aber auch seine Aufmerksamkeit im Umgang mit dem Alltagsgeschehen“, sagte Bischof Overbeck in seiner Predigt über den Neupriester. Entsprechend dem von Baldus gewählten Leitspruch „Die Freude am Herrn ist eure Stärke“ wünschte Overbeck ihm „ein Herz voll Freude“ als Persönlichkeitsmerkmal, aber auch im Annehmen schwieriger Momente im Leben. Eine verantwortungsvolle Aufgabe des Priesters ist es nach den Worten des Essener Bischofs, die Themen der Menschen wach wahrzunehmen, sie aus der Sicht der Heiligen Schrift auszulegen und mit dieser Deutung zum Verständnis des Lebens beizutragen.
Pandemie-bedingt musste die Priesterweihe in diesem Jahr von Freitag vor Pfingsten auf September verschoben werden. Nur 150 Menschen konnten an der Feier im Essener Dom teilnehmen, um die Abstandsregeln einhalten zu können. Schutzmasken und Desinfektionsmittel gehörten im Altarraum dazu, die Handauflegung als Teil der Weihehandlung geschah mit kleinem Abstand zum Kopf des Kandidaten. Weil gemeinsames Singen in Corona-Zeiten nicht möglich ist, begleiteten allein die Domsingknaben den festlichen Gottesdienst musikalisch auf der Orgelempore.