Rom. Caritas Internationalis hat zum Welttag des Migranten an diesem Sonntag zu mehr Engagement für Binnenvertriebene aufgerufen. Aktuellen Schätzungen zufolge gebe es weltweit rund 46 Millionen Betroffene, hieß es in einer Mitteilung des Verbandes. Sie seien im eigenen Land auf der Flucht vor Konflikten, Katastrophen oder Menschenrechtsverletzungen. Weil sie nicht unter die völkerrechtlichen Vereinbarungen zum Flüchtlingsschutz fallen, ist ihre Lage meist besonders schwierig.
„Wir wollen ihrem Schrei nach Gerechtigkeit Gehör verschaffen, indem wir zu raschem und rechtzeitigen Handeln aufrufen“, sagte Caritas-Generalsekretär Aloysius John. Die internationale Gemeinschaft müsse mehr tun, um eine angemessene Versorgung für die Binnenvertriebenen sicherzustellen. Alle hätten ein Recht auf „eine würdige und sichere Rückkehr nach Hause“. Caritas Internationalis ist der Dachverband von 165 nationalen Caritasverbänden; diese sind in rund 200 Ländern in der Not- und Entwicklungshilfe sowie in Sozialdiensten tätig.
Papst: „Unsichtbares Drama“
Der Papst hatte bereits im Mai in seiner Botschaft zum diesjährigen Welt-Migrationstag an die prekäre Lage der Binnenvertriebenen erinnert. Es handele sich um ein „unsichtbares Drama“, das sich durch die Corona-Pandemie nochmals verschärft habe, schrieb Franziskus. Viele internationale Rettungsinitiativen seien angesichts der Viruskrise „auf den letzten Platz der nationalen politischen Tagesordnungen“ gerückt.