Marx und Bedford-Strohm wollen Mahlgemeinschaft noch erleben

Der katholische Münchner Kardinal Reinhard Marx und der evangelische bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm hoffen, dass sie noch gemeinsame Abendmahlfeiern erleben. Zur jüngsten Absage des Vatikan an eine solche Praxis sagte Marx am Wochenende im Bayerischen Rundfunk (BR), es sei ein mühsames Weitergehen. „Ich würde schon gern noch erleben, dass wir als Christen gemeinsam die Eucharistie feiern, ohne, dass wir eine Einheitskirche werden.“

Kardinal Reinhard Marx (hier beim Katholikentag in Regensburg 2014).
Foto: © Nadine Malzkorn / Katholikentag

Zugleich mahnte Marx, die Ökumene nicht allein daran zu messen: „Das ist nicht ganz gerecht. Wir haben so viel Gemeinsames getan und Zeichen der Toleranz und Wertschätzung gesetzt.“ Bedford-Strohm, der auch Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist, äußerte sich im BR enttäuscht über die römische Absage. Die Diskussion sei aber noch nicht zu Ende. „Jetzt sind wir so nah beieinander. Ich spüre einen ganz starken Willen, auch in der deutschen katholischen Bischofskonferenz, an dieser Stelle weiterzukommen. Wir wollen es beide noch erleben. Wir werden nicht locker lassen, das kann ich versprechen.“

Katholische Kirche habe in diesem Punkt immer schwarzen Peter

Marx verwies darauf, dass die katholische Kirche in diesem Punkt immer den Schwarzen Peter habe. „Die anderen wollen und wir sagen nein. Es geht aber auch in der Ökumene nur, wenn wir die Position der anderen versuchen zu verstehen. Verschiedenheiten können wir auch mal aushalten“, sagte der frühere Vorsitzende der Bischofskonferenz. Die beiden Kirchenmänner waren für ihr ökumenisches Engagement am Samstag mit dem Augsburger Friedenspreis ausgezeichnet worden.

kna