Corona hat Afrikas Gesundheitssysteme gestärkt

In etlichen Ländern Afrikas hat die Corona-Pandemie die fragilen Gesundheitssysteme einer Studie zufolge gestärkt. Das berichtet die Wochenzeitung „The East African“ in ihrer aktuellen Ausgabe unter Berufung auf Experten unter anderem der Weltgesundheitsorganisation WHO. Um die positive Entwicklung nachhaltig zu nutzen, müssten die Regierungen jedoch mehr in den Sektor investieren, hieß es.

Corona Afrika

Symbolbild von Jeyaratnam Caniceus auf Pixabay

Die Besserung konnte demnach vor allem dank Investitionen des Internationalen Währungsfonds IWF, der Europäischen Union, der Afrikanischen Entwicklungsbank und einzelner Geberstaaten erzielt werden. 47 afrikanische Länder hätten dadurch ihre stationäre Versorgung verbessert. Die Zahl der Intensivbetten habe sich im letzten halben Jahr mehr als verdoppelt, auf derzeit 10.000. „Die Investitionen und Erfahrungen, die wir in diesem Jahr darüber gesammelt haben, wie wir uns Technologie zunutze machen, etwa im Trainings- und Informationsmanagement, könnten sich bezahlt machen“, wird WHO-Afrika-Direktorin Matshidiso Moeti zitiert.

Virus traf auf marodes Gesundheitssystem

Als das Virus Mitte Februar den Kontinent erreichte, sei es in etlichen Staaten auf marode Gesundheitssysteme getroffen, heißt es in dem Bericht. Bloß 16 Prozent der Kliniken in Afrika seien laut einer WHO-Studie im März auf die Behandlung von Corona-Patienten annähernd vorbereitet gewesen.

Während Afrikas Gesundheitssektor nach der Corona-Pandemie schneller wachsen werde als bisher, bleibe der Bereich unterfinanziert. Statt der vereinbarten 15 Prozent ihres Budgets investierten afrikanische Länder durchschnittlich lediglich ein Drittel dieser Summe in Gesundheitssysteme. Sorge bereite laut „East African“ außerdem, dass durch die wegen Corona gestiegene Armut künftig weniger Menschen Zugang zu medizinischer Versorgung haben werden.

kna