Außenminister Maas sagt 100 Millionen Euro für Sahelzone zu

Außenminister Heiko Maas (SPD) hat für die Sahelzone 100 Millionen Euro zusätzliche Hilfen zugesagt. „Heute sagt Deutschland für 2020 und die darauffolgenden Jahre 100 Millionen Euro an humanitärer Unterstützung zu, die unsere Verpflichtungen in den Bereichen Resilienz und Stabilisierung ergänzt“, erklärte Maas laut Redemanuskript auf der von Dänemark, Deutschland, der EU sowie den Vereinten Nationen organisierten Video-Geberkonferenz am Dienstag.

Heiko Maas

Heiko Maas (Foto: © James Rea | Dreamstime.com)

Die Warnlampen in der Sahelregion stünden auf „dunkelrot“, so Maas weiter. Und trotz der großen Bemühungen und des Einsatzes des Welternährungsprogrammes, das auch hierfür den Friedensnobelpreis erhalten habe, seien im Zentralsahel weiterhin mehr als 16 Millionen Menschen von Hunger bedroht. „Für 60 Prozent des humanitären Bedarfs in der Sahelzone fehlt die finanzielle Unterstützung“, so Maas.

Er rief dazu auf, die internationalen Bemühungen „umfassend, nachvollziehbar und gut koordiniert“ zu gestalten. Hierfür müssten humanitäre Hilfe und Entwicklungsfinanzierung besser miteinander verzahnt werden und es brauche zusätzliches Engagement im Bereich Konfliktbeilegung und Friedenssicherung. Der Außenminister appellierte zudem an alle Konfliktparteien, ihre völkerrechtlichen Verpflichtungen einzuhalten und humanitäre Helfer zu schützen.

Im Grenzgebiet von Burkina Faso, Mali und Niger führen Konflikte zwischen staatlichen und nichtstaatlichen bewaffneten Gruppen seit Jahren zu Unsicherheit, Armut und Hunger. Nach Angaben von Hilfswerken sind nahezu 1,6 Millionen Menschen aus dem Gebiet bereits vertrieben worden. Die Covid-19-Pandemie hat die Lage in den vergangenen sechs Monaten drastisch verschärft, so dass Millionen Menschen zusätzlich auf humanitäre Hilfe angewiesen sind.