Köln – Das Kolpingwerk Deutschland sammelt Unterschriften für die Heiligsprechung seines Gründers Adolph Kolping (1813-1865). „Das Leben und Wirken Adolph Kolpings hat Strahlkraft – bis in unsere heutige Zeit“, heißt es in der am Dienstag gestarteten und auf ein Jahr angelegten Online-Petition des katholischen Sozialverbandes. Anlass ist das 30-Jahr-Jubiläum der Seligsprechung Kolpings am 27. Oktober 2021. Die Unterschriften der Petition „Kolping ist mir heilig“ sollen im kommenden Jahr Papst Franziskus überreicht werden.
Medizinisches Wunder notwendig?
Bei einer Heilig- oder Seligsprechung stellt der Papst fest, dass ein Verstorbener vorbildlich aus dem Glauben gelebt hat. Mit einer Seligsprechung, die einer Heiligsprechung vorausgeht, wird nur eine regionale Verehrung des Seligen zugelassen. Heiligen kommt eine weltweite Verehrung zu. Für die Heiligsprechung Kolpings fehlt nach Angaben des Sozialverbands noch ein anerkanntes medizinisches Wunder, das auf die Fürsprache Kolpings zurückgeht. Allerdings könne der Papst von dieser Bedingung in der Ordnung für die Heiligsprechung befreien.
Der auch als Gesellenvater bezeichnete Adolph Kolping wurde am 8. Dezember 1813 in Kerpen bei Köln geboren. Der Schuhmacher und spätere Priester gründete 1849 in Köln den ersten katholischen Gesellenverein, um damit in Zeiten der Industrialisierung jungen Wandergesellen Halt zu geben. Heute zählt der Sozialverband, der sich für Familien, die berufliche Bildung und die Eine Welt engagiert, 400.000 Mitglieder in 61 Ländern. In Deutschland gibt es rund 225.000 Mitglieder in etwa 2.350 örtlichen Kolpingsfamilien.
In Köln gestorben
Kolping starb am 4. Dezember 1865 in Köln. Er wurde zunächst auf dem Melatenfriedhof beigesetzt, ein Jahr später aber entsprechend seinem Wunsch in die Minoritenkirche, seinem früheren Wirkungsort, umgebettet.