Mainz – Die evangelische Präsidentin des Ökumenischen Kirchentages in Frankfurt, Bettina Limperg, hält trotz der Corona-Pandemie an der für Mai 2021 geplanten christlichen Großveranstaltung fest. „Wir sind zu dem Entschluss gekommen, dass wir es wagen wollen“, sagte Limperg am Samstagabend in einem im Internet übertragenen Gottesdienst aus Mainz zum Reformationstag. „Es gab manche schwarze Stunde, wo wir auch gezweifelt haben, wo wir gedacht haben: es ist nicht zu verantworten“, räumte Limperg ein. „Auch jetzt in der Phase der wirklich dramatisch steigenden Zahlen sind diese Gedanken wieder da.“
Die Veranstalter seien aber im Dialog mit den zuständigen Behörden zu dem Ergebnis gekommen, „dass wir es nach heutigem Stand verantworten können“. Zugleich hoffe man, im Mai 2021 „nach dem Höhepunkt der Welle“ von Infektionen zu sein. Der 3. Ökumenische Kirchentag (ÖKT) vom 12. bis 16. Mai 2021 werde zudem „kompakter und digitaler“ als seine Vorgänger werden. „Wir werden die Besucherströme ganz anders lenken und ein Ticketing einführen, dass uns Kontrolle ermöglicht“, sagte Limperg. Sie ist auch Präsidentin des Bundesgerichtshofs (BGH) ist. Ende September hatten die Veranstalter des ÖKT bereits mitgeteilt, dass sie von rund 30.000 Besuchern ausgehen. Neben Präsenzveranstaltungen soll es viele digitale Angebote geben.
Kirchentag in Frankfurt als Plattform für wichtige Diskussionen
Limperg betonte, der Kirchentag sei notwendig als Plattform für wichtige Diskussionen. „Wann je ist über Freiheit, über Verantwortung, über Gemeinschaft und Vereinzelung, über den Wert des Lebens und die damit zusammenhängenden Fragen auch an die Weltgemeinschaft so intensiv gesprochen und gestritten worden?“ Der Kirchentag sei zwar „vielleicht nicht systemrelevant, aber lebensrelevant“. Limperg äußerte sich in einem Gottesdienst der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), der wegen der Pandemie komplett ohne Besucher stattfand. Er war nur per Livestream aus der Mainzer Christuskirche zu sehen.