Österreich trauert mit Gottesdienst im Wiener Stephansdom

Mit einem Gottesdienst im Wiener Stephansdom haben am Dienstagabend führende Vertreter von Politik, Kirchen und Religionsgemeinschaften in Österreich der Opfer des Terroranschlags vom Montagabend gedacht. Vertreter der Kirchen und Religionen sprachen Gebete und entzündeten Kerzen für die beim Anschlag Getöteten.

Gedenk- und Trauergottesdienst im Wiener Stephansdom

Gedenkgottesdienst am 3. November 2020 im Wiener Stephansdom für die Opfer des Terroranschlags vom 2. November 2020 (Foto: Erzdiözese Wien / FFFeuchtner)

Mit einem Gottesdienst im Wiener Stephansdom haben am Dienstagabend führende Vertreter von Politik, Kirchen und Religionsgemeinschaften in Österreich der Opfer des Terroranschlags vom Montagabend gedacht. Vertreter der Kirchen und Religionen sprachen Gebete und entzündeten Kerzen für die beim Anschlag Getöteten.

„Wir bitten um den Segen und Frieden für die Verstorbenen, Verwundeten, Trauernden und das ganze Land“, sagte der Wiener Kardinal Christoph Schönborn laut der Presseagentur Kathpress. Einheit und Zusammenhalt in Österreich dürften nicht zerstört werden. Friede sei nie ein fertiges Produkt, sondern ein Netzwerk vieler einzelner Aufmerksamkeiten, von entsprechenden Umgangsstilen, etwa auch vom Verzicht auf Hasspostings oder dem Schüren von Vorurteilen, erinnerte der Kardinal.

Schönborn: „Eintracht unter den Religionen darf nicht gefährdet werden“

In einer Krise zeige sich, ob die Institutionen eines Landes funktionieren, sagte Schönborn. Es gelte heute, Danke zu sagen, dass diese in Österreich Ordnung und damit Sicherheit und Frieden böten. Der Wiener Erzbischof betonte, der Religionsfrieden im Land sei gewachsen aus den schrecklichen Erfahrungen der Religionskriege und der mörderischen Verfolgung der Juden im 20. Jahrhundert. „Die Eintracht unter den Religionen darf nicht durch einzelne irregeleitete Hassaktionen gefährdet werden“, so sein Appell.

Geleitet wurde die Trauerfeier von Schönborn, dem lutherischen Bischof Michael Chalupka, dem orthodoxen Metropoliten Arsenios (Kardamakis), dem Präsidenten der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, Ümit Vural, sowie der Vizepräsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde, Claudia Prutscher. Von Seiten der Politik nahmen Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Bundeskanzler Sebastian Kurz und Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka teil, zudem fast die gesamte Bundesregierung sowie der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig.

IGGÖ-Präsident Vural im Stephansdom: „abscheuliche Tat“

IGGÖ-Präsident Vural verurteilte den Anschlag als „abscheuliche Tat“. Er hob den Zusammenhalt unter den Religionen hervor, für den er dankbar sei, bevor er ein Gebet sprach. In schweren Stunden sei das Schweigen eine Tröstung und das Gebet eine Zuflucht. Mit diesen Worten leitete Metropolit Arsenios sein Gebet ein.

kna