Freiburg – Zu sozialem Engagement im persönlichen Umfeld und Hilfen für Arme und Kranke hat Caritas-Bischof Stephan Burger aufgerufen. Der am 15. November weltweit organisierte kirchliche „Welttag der Armen“ sei Anlass, „noch einmal genau hinzuschauen, wen ich in meiner Nachbarschaft unterstützen könnte oder welche Familie nicht am gesellschaftlichen Leben teilhat“, sagte Burger im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Freitag in Freiburg.
Botschaft des Papstes zum Welttag der Armen
Auch Papst Franziskus forderte in seiner Botschaft zum Welttag zu solidarischem Handeln auf. Der Dienst an Armen, Kranken und Schwachen sei Kern des christlichen Glaubens. Zugleich wandte er sich gegen eine „Globalisierung der Gleichgültigkeit“. „Wir weinen nicht mehr angesichts des Dramas der anderen, noch sind wir daran interessiert, uns um sie zu kümmern, als sei all das eine uns fernliegende Verantwortung, die uns nicht angeht“, so der Papst.
Burger sagte, die soziale Verantwortung jeder und jedes Einzelnen müssten „dauerhaft wieder stärker in den Blick kommen“. Im Blick auf weltweit 690 Millionen Hungernde sagte er, die Kirche dürfe sich niemals mit Hunger und Armut abfinden. Die Corona-Krise dürfe gerade nicht zu einem Zurückfahren der Entwicklungszusammenarbeit führen.
Erzbischof Burger wendet sich gegen Abschottung
Er warb um Unterstützung für die Arbeit der katholischen Hilfswerke, die seit Jahrzehnten beispielhaft und sehr erfolgreich konkrete und nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit organisierten.
Zugleich wandte sich der Erzbischof gegen nationale Abschottung. „Uns muss bewusst sein, dass es für Herausforderungen wie Migration, Klimaschutz oder die aktuelle Gesundheitskrise keine nationalen Lösungen geben kann.“ Europa dürfe sich nicht abschotten und „irrigerweise glauben, so besser durch die Krise zu kommen. Das Coronavirus zeigt ja überdeutlich, dass es vor Grenzen und Mauern keinen haltmacht.“