Polen sehen Versäumnisse Johannes Pauls II. bei Missbrauch

Auch nach dem vatikanischen Untersuchungsbericht über den Missbrauchstäter und Ex-Kardinal Theodore McCarrick sieht eine überwältigende Mehrheit der Polen Papst Johannes Paul II. (1978-2005) weiter positiv. 83 Prozent bewerteten in einer Umfrage der Zeitung „Rzeczpospolita“ (Dienstag) die Amtszeit des polnischen Papstes als gut und nur 6 Prozent als schlecht.
Auch nach dem vatikanischen Untersuchungsbericht über den Missbrauchstäter und Ex-Kardinal Theodore McCarrick sieht eine überwältigende Mehrheit der Polen Papst Johannes Paul II. (1978-2005) weiter positiv. 83 Prozent bewerteten in einer Umfrage der Zeitung "Rzeczpospolita" (Dienstag) die Amtszeit des polnischen Papstes als gut und nur 6 Prozent als schlecht.

Papst Johannes Paul II (Foto: joaoaugustof auf Pixabay)

Auch nach dem vatikanischen Untersuchungsbericht über den Missbrauchstäter und Ex-Kardinal Theodore McCarrick sieht eine überwältigende Mehrheit der Polen Papst Johannes Paul II. (1978-2005) weiter positiv. 83 Prozent bewerteten in einer Umfrage der Zeitung „Rzeczpospolita“ (Dienstag) die Amtszeit des polnischen Papstes als gut. 6 Prozent bewerteten sie als schlecht.

Allerdings meinten 51 Prozent, Johannes Paul II. habe nicht genügend gegen die von Geistlichen begangenen sexuellen Missbräuche unternommen; 23 Prozent hielten seine Maßnahmen hierzu für ausreichend, die übrigen 26 Prozent trauten sich kein Urteil zu. Das Institut IBRiS befragte am Freitag und Samstag landesweit 1.100 Personen.

Johannes Paul II. habe der geeignete Apparat gefehlt

Der Vatikan hatte vor einer Woche den rund 450 Seiten umfassenden Bericht der Kurienleitung über den Aufstieg des heute 90-jährigen McCarrick vorgelegt, der zu den einflussreichsten US-amerikanischen Geistlichen in der katholischen Kirche gehörte. Nach Vorwürfen sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen wurde McCarrick 2018 aus dem Kardinalsstand und 2019 aus dem Klerikerstand entlassen. McCarricks Fehlverhalten war dem Vatikanbericht zufolge seit den 90er Jahren gerüchteweise bekannt, verhinderte aber nicht seinen Aufstieg in der Kirchenhierarchie.

Der Kinderschutzkoordinator der Polnischen Bischofskonferenz, Pater Adam Zak, verteidigte Johannes Paul II. gegen Kritik. Ihm zufolge habe der Papst habe auf der Grundlage der ihm zur Verfügung stehenden Informationen „neue, radikale Mittel“ zur Lösung des Problems ergriffen. Dies sagte er der polnischen Nachrichtenagentur KAI. Johannes Paul II. habe nicht alle Einzelheiten gewusst. Außerdem sei der Vatikan damals nicht auf eine solch große Krise vorbereitet gewesen. Er habe nicht über einen geeigneten Apparat verfügt, um in größerem Umfang eigene Prüfungen (Visitationen) vor Ort durchzuführen.

kna