Aachen – Anlässlich der internationalen Afghanistan-Konferenz in der kommenden Woche fordert das Hilfswerk Misereor mehr Unterstützung sowie einen Abschiebestopp für das Land. Zugleich stellt die katholische Organisation mit Blick auf den kommenden Winter selbst 200.000 Euro Soforthilfe zur Verfügung, wie es am Samstag in einer Mitteilung hieß.
„Die Not ist so groß, weil einfach zu viele Krisen zusammentreffen: anhaltende Kampfhandlungen und instabile Sicherheitslage, verlorene Ernten nach Dürren und Überschwemmungen und nun auch noch die Covid-19-Pandemie“, sagte Misereor-Afghanistanreferentin Anna Dirksmeier. Als Folge seien 13 Millionen Menschen, etwa ein Drittel der Bevölkerung, von Hunger bedroht.
Von der Afghanistan-Konferenz der Vereinten Nationen am kommenden Montag und Dienstag erhoffe man sich konstruktive Lösungen zur Stabilisierung der Sicherheitslage, hieß es weiter. Die Bundesregierung müsse einen sichtbaren Beitrag leisten und zusätzlich einen Stopp der Sammelabschiebungen aus Deutschland beschließen, forderte Misereor-Geschäftsführer Martin Bröckelmann-Simon. Unter humanitären Gesichtspunkten seien die Rückführungen unvertretbar.