Missbrauch: CSU-Politiker kritisiert Erzbistum Köln

Der CSU-Bundestagsabgeordnete Michael Kuffer kritisiert das Erzbistum Köln für dessen Umgang mit einem Gutachten zu Missbrauchsfällen in der Erzdiözese. „Das Erzbistum soll das Gutachten veröffentlichen und aufhören, die gesamte Kirche zu diskreditieren“, sagte Kuffer der „Bild am Sonntag“. Er wolle demnach auch erfahren, welche „Kirchensteuermittel bei der Gutachtenunterdrückung für Anwälte und Berater verschwendet werden“.

Kölner Dom, Erzbistum Köln Berlin – Der CSU-Bundestagsabgeordnete Michael Kuffer kritisiert das Erzbistum Köln für dessen Umgang mit einem Gutachten zu Missbrauchsfällen in der Erzdiözese. "Das Erzbistum soll das Gutachten veröffentlichen und aufhören, die gesamte Kirche zu diskreditieren", sagte Kuffer der "Bild am Sonntag". Er wolle demnach auch erfahren, welche "Kirchensteuermittel bei der Gutachtenunterdrückung für Anwälte und Berater verschwendet werden".

(Symbolfoto: SatyaPrem/Pixabay)

Das Erzbistum hatte Ende Oktober überraschend mitgeteilt, dass ein bei der Münchner Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl (WSW) in Auftrag gegebenes Gutachten über mögliches Fehlverhalten von Bistumsverantwortlichen im Umgang mit Missbrauchsfällen nicht veröffentlicht wird. Begründet wurde dies mit „methodischen Mängeln“, die andere Juristen bei einer Überprüfung bestätigt hätten. Der Kölner Strafrechtsexperte Björn Gercke soll bis zum 18. März 2021 eine neue Untersuchung zum Thema vorlegen.

Bistum Aachen entscheidet sich anders als das Erzbistum Köln

Die Kanzlei WSW hatte Mitte November eine gleichartige Untersuchung zum Umgang von Bistumsverantwortlichen mit Missbrauchsfällen im Bistum Aachen vorgelegt. Darin werden Altbischof Heinrich Mussinghoff und der frühere Generalvikar Manfred von Holtum belastet, weil sie mehr am Schutz der Täter orientiert gewesen sein sollen als an der Fürsorge für die Opfer. Beide hatten vor der Veröffentlichung argumentiert, das Gutachten dürfe aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes nicht veröffentlicht werden.

kna