Der erneut inhaftierte Hongkonger Demokratieaktivist Joshua Wong befürchtet eine Eskalation durch das Eingreifen Chinas in der Sonderverwaltungszone. China bedrohe die „Freiheit der Welt“, so Wong.
Berlin – Der erneut inhaftierte Hongkonger Demokratieaktivist Joshua Wong befürchtet eine Eskalation durch das Eingreifen Chinas in der Sonderverwaltungszone. „Peking verstärkt seinen Griff, und alle Freiheiten und Rechte stehen auf dem Spiel“, zitierte ihn die Zeitung „Die Welt“ (Freitag). Dabei ziele der Druck des kommunistischen Regimes nicht nur auf jeden Aktivisten in Hongkong, sondern auch auf solche im Exil. „Peking hat erfolgreich einen abschreckenden Effekt erzeugt, auch in Deutschland. Universitäten, Journalisten und Unternehmen – alle werden gezwungen, sich an chinesische Normen zu halten.“ China bedrohe die „Freiheit der Welt“, so Wong.
Corona-Pandemie erschwere Protest in Hongkong
Er rechne mit einem weiteren harten Durchgreifen der Hongkonger Regierung gegen die Demokratiebewegung. „Jeden Tag stehen Aktivisten vor Gericht, werden Demonstranten ins Gefängnis gesteckt.“ Die Corona-Pandemie erschwere derzeit die Proteste. „Aber die Kraft der Bewegung wird nicht nachlassen“, zeigte sich Wong überzeugt. Der engagierte Christ zitierte aus dem Römerbrief im Neuen Testament: „Wir danken Gott auch für die Leiden, die wir wegen unseres Glaubens auf uns nehmen müssen.“ Der Glaube stärke die Hoffnung, heiße es darin.
Seit der Einführung eines „Nationalen Sicherheitsgesetzes“ durch Peking im Sommer hat sich das Vorgehen gegen die Hongkonger Demokratiebewegung weiter verschärft. Wong und zwei Mitstreiter kamen am Montag in Haft, nachdem sie sich vor Gericht dazu bekannt hatten, einen unerlaubten Protest organisiert zu haben. Die Fragen beantwortete er laut „Welt“ schriftlich aus der Haft.