Das JuHU – Jugendzentrum der Pfarreien St. Hippolytus und St. Urbanus – schließt zum Ende des Jahres. Zurück bleiben aus Sicht der Aktiven viele eindrucksvolle Erinnerungen aus elf Jahren und ein positiver Blick in die Zukunft.
Laute Musik dröhnt aus den Boxen. 150 junge Menschen feiern in der Kirche St. Ludgerus zur Rockmusik von “True Destination”. Die Kirche sieht anders aus als gewohnt: bunte Strahler und eine große Bühne vor dem Altar lassen die Kirche wie eine große Konzerthalle wirken. Die Gedanken an das erste Rock The Church, das das JuHU organisierte, zaubern bei den meisten ehrenamtlichen JuHU- Mitgliedern ein Lächeln ins Gesicht. Insgesamt zehn Mal hat das Jugendzentrum die Kirche in eine ganz besondere Konzerthalle verwandelt und es dabei geschafft, neue und andere Zugänge und Möglichkeiten der Begegnung mit Kirche zu schaffen.
“Ziel des JuHU war es immer Angebote für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zu schaffen. Egal ob sie Kirche nahestanden oder fern, egal ob sie Gott für sich gefunden hatten oder noch auf der Suche waren. Das JuHU versuchte für jeden etwas anzubieten”, beschreibt Tristan Timpert, Vorstandsmitglied, das JuHU. Seit dem 28. Februar 2009 steht das JuHU für innovative, junge und kreative Ideen, Kirche und Glauben zu leben.
Manche Aktionen waren dabei eher klein, wie die Atempause im Advent für alle Leiterinnen und Leiter der Pfarreien, die monatlichen Jugendgottesdienste oder Coffee to stay, bei dem an Allerheiligen am Hauptfriedhof die Besucherinnen und Besucher auf ein Heißgetränk und ein Gespräch eingeladen wurden. Manche Aktionen waren auch um ein Vielfaches größer und aufwändiger, machten das JuHU aber weit über die Pfarreigrenzen bekannt, wie die stadtweiten Messdienertage oder die große Lego-Bibel-Mitmachausstellung #1000Steine aus dem letzten Jahr.
“Bei unseren Aktionen konnten immer alle ihre Ideen einbringen und umsetzen. Wir haben immer versucht eine positive Kultur des Scheiterns zu leben. Jeder durfte Dinge ausprobieren und Fehler konnten passieren. Auch dafür war das JuHU da”, sagt Vorstandsmitglied Vivian Hölzner die Atmosphäre des JuHU. Der Grund für die Schließung des JuHU sei kein Sparzwang oder Druck von oben. Die ehrenamtlichen Mitglieder merkten nach eigenen Worten, dass die Luft raus sei. Das „sprichwörtliche Feuer“ brenne „nicht mehr so“, wie am Anfang.
„Wir hatten uns über die Jahre verändert und weiterentwickelt. Viele, die während der Schulzeit im JuHU angefangen haben, sind mittlerweile im Beruf und haben deshalb weniger Zeit. Manche haben aber auch einfach andere Orte und Möglichkeiten gefunden, sich einzubringen. Wir haben uns deshalb entschieden, selbst einen Schlusspunkt zu setzen, bevor es einfach im Sande verläuft”, so Vorstandsmitglied Ronja Voigt. Die vergangenen Jahre sollten natürlich eigentlich noch gebührend gefeiert werden, aber leider ist das auch hier durch Corona momentan nicht möglich. Der Vorstand hofft allerdings, die große Abschlussparty im nächsten Jahr nachholen zu können.
Mit kreativen und innovativen Ideen Kirche und Glauben gestalten – damit ist natürlich nicht einfach Schluss. Viele der ehemaligen JuHU-Mitglieder sind jetzt in Arbeitskreisen der Pfarrei und planen dort an neuen Aktionen und Projekten. “Wir wollen weiterhin zeigen, dass Kirche lebendig ist und unseren Teil dazu beitragen”, so Ronja Voigt. Die Pfarrei St. Urbanus hat bereits in ihrem Pfarreientwicklungskonzept keinen ausdrücklichen Schwerpunkt für Jugendarbeit mehr festgelegt.