Ethikratsvorsitzende für positive Kampagne zu Covid-Impfstoffen

In der Debatte um Covid-19-Impfungen hat die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Alena Buyx, sich für eine Werbekampagne mit prominenter Beteiligung ausgesprochen.
Berlin – In der Debatte um Covid-19-Impfungen hat die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Alena Buyx, sich für eine Werbekampagne mit prominenter Beteiligung ausgesprochen. Man müsse unterstreichen, was die Impfung für ein Erfolg sei und welche Chancen sie biete, sagte Buyx am Freitagabend in den ARD-"Tagesthemen". Niemand wolle länger als notwendig in der Corona-Pandemie leben. Mit einer entsprechenden Kampagne werde vielen Menschen klar werden, dass Impfungen ein Weg seien, wieder normaler leben zu können.

(Symbolbild von WikiImages auf Pixabay)

In der Debatte um Covid-19-Impfungen hat die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Alena Buyx, sich für eine Werbekampagne mit prominenter Beteiligung ausgesprochen. Man müsse unterstreichen, was die Impfung für ein Erfolg sei und welche Chancen sie biete, sagte Buyx am Freitagabend in den ARD-„Tagesthemen“. Niemand wolle länger als notwendig in der Corona-Pandemie leben. Mit einer entsprechenden Kampagne werde vielen Menschen klar werden, dass Impfungen ein Weg seien, wieder normaler leben zu können.

Priorisierung von Bevölkerungsgruppen bei der Verteilung der Impfstoffe

Mit Blick auf die Debatte um die Priorisierung von Bevölkerungsgruppen bei der Verteilung der Impfstoffe sprach Buyx sich für eine zentrale Organisation aus. Die Verteilung müsse transparent und so gerecht wie möglich umgesetzt werden. Klar sei aber auch, „dass man natürlich nicht warten muss, bis die allerletzte Person aus der ersten Prioritätsgruppe geimpft ist, bevor man schon beginnt, die Nächsten zu impfen, da kann man schon etwas überlappen.“

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte am Freitag die Verordnung zur Impfpriorisierung vorgestellt. Demnach zählen zur ersten Stufe Bewohner in Pflegeeinrichtungen, Personen ab 80 Jahren sowie diejenigen, die sich um solche Menschen kümmern. Auch medizinisches Personal mit besonders hohem Ansteckungsrisiko gehört zur ersten Gruppe.

Deutschen Stiftung Patientenschutz kritisierte die Verordnung

Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, kritisierte die Verordnung. Gebraucht würden praktische Lösungen für Pflegepersonen und enge Angehörige von alten Menschen, sagte Brysch am Samstag dem Radiosender NDR Info. Auch er forderte ein bundesweit einheitliches Vorgehen.

Zugleich wandte Brysch sich am Samstag gegen den Vorschlag des Ethikratsmitglieds Wolfram Henn,Ethikratsmitglieds Wolfram Henn, demzufolge Impfverweigerer im Krankheitsfall auf alle Notfallmaßnahmen verzichten sollten. Solche Forderungen seien „der Sprengsatz, der unsere Solidarität auseinander treibt“, und „Gift für eine seriöse, aufgeklärte Impfkampagne“, sagte der Patientenschützer der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Die „Bild“-Zeitung hatte den Humangenetiker Henn zuvor unter anderem mit diesen Worten aus einem Schreiben zitiert: „Wer partout das Impfen verweigern will, der sollte, bitte schön, auch ständig ein Dokument bei sich tragen mit der Aufschrift: ‚Ich will nicht geimpft werden! Ich will den Schutz vor der Krankheit anderen überlassen! Ich will, wenn ich krank werde, mein Intensivbett und mein Beatmungsgerät anderen überlassen.'“

Hilfswerke auf faire globale Verteilung der Impfstoffe

Indes pochen Hilfswerke auf eine faire globale Verteilung von Impfstoffen. „Bei der Verteilung der Covid-Impfstoffe darf es keinen Nationalismus geben“, sagte der Leiter von Caritas international, Oliver Müller, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Samstag). Die Impfstoffforschung sei zu großen Teilen öffentlich finanziert. „Dies muss der Hebel für eine faire weltweite Verteilung sein, etwa dadurch, dass der Patentschutz des Impfstoffes aufgehoben wird.“ Auch die Kinderrechtsorganisation Save the Children mahnte zu einer fairen Verteilung.

Von Alexander Riedel (KNA)