Der Berliner Erzbischof Heiner Koch hat angesichts der fortdauernden Corona-Pandemie vor der Suche nach Sündenböcken gewarnt.
Berlin – Der Berliner Erzbischof Heiner Koch hat angesichts der fortdauernden Corona-Pandemie vor der Suche nach Sündenböcken gewarnt. „Dieses Denken hat uns in der Menschheitsgeschichte in Abgründe geführt“, sagte Koch in einem vorab veröffentlichten Beitrag für den rbb-Hörfunk. „Es bringt uns auch jetzt nicht weiter.“
Koch: „Spaltung und die Suche nach Sündenböcken tragen den Keim der Zerstörung in sich“
„Spaltung und die Suche nach Sündenböcken tragen den Keim der Zerstörung in sich“, betonte der Erzbischof des Erzbistums Berlin. „Wenn wir unsere Kräfte aber bündeln und gemeinsam handeln, können wir vieles erreichen. Gerade in schweren Zeiten ist es wichtig, zusammen zu halten.“ Dabei helfe es, „auf die Kraft Gottes zu vertrauen und daraus Hoffnung für das eigene Leben zu schöpfen“.
Koch riet: „Wie wär’s, wenn wir uns für das neue Jahr vornehmen, aufeinander zuzugehen – aufeinander zu hören – besser aufeinander achten.“ Als Beispiel nannte er das begonnene Themenjahr zu 1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland. „Dies ist ein wichtiges gesellschaftliches Ereignis für alle.“ Jüdische Kunst, Kultur, Religion, Wissenschaft und Tradition hätten Deutschland über Jahrhunderte mitgeprägt. Durch offene und vorbehaltlose Begegnung und durch das gegenseitige Kennenlernen wachse das Verständnis füreinander, so der Erzbischof. Das gelte auch für die Begegnung mit anderen gesellschaftlichen, weltanschaulichen Bevölkerungsgruppen und religiösen Gemeinschaften.