Papst-Vorwort zu Biografie eines Opfers von Menschenhandel

In einem Vorwort für das Buch einer Nigerianerin in Italien hat Papst Franziskus erneut auf das Problem des Menschenhandels aufmerksam gemacht. Die Geschichte von Joy erzähle von einem Teufelskreis, der „so unbekannt wie unheimlich allgegenwärtig in unseren globalisierten Gesellschaften“ ist, schreibt das Kirchenoberhaupt. Das Buch „Io sono Joy“ (Ich bin Joy), aufgeschrieben von Maripia Bonante, erscheint am 27. Januar in Italien im Verlag Edizione San Paolo.

Papst Franziskus (Foto: © Palinchak| Dreamstime.com)

In dem Buch berichtet die junge Frau von ihrer Reise aus Nigeria durch die Sahara, libyschen Lagern, einem Schiffbruch auf dem Mittelmeer und der Ankunft in Italien. Dort wurde sie auf der Straße zur Prostitution gezwungen. Über eine kirchliche Hilfsorganisation in Caserta bekam sie schließlich Hilfe.

Skrupellose Individuen

„Menschenhändler, skrupellose Individuen, die vom Unglück anderer leben“, schreibt der Papst, „nutzen die Verzweiflung der Menschen aus, um sie ihrer Macht zu unterwerfen.“ In einem „methodischen Verrat“ ließen sie ihre Opfer im Unklaren, bis „der Missbrauch und die Gewalt der Straße die Oberhand gewinnen“.

Den männlichen Lesern stellt der Papst dazu die Frage: „Wie viel dieser verwerflichen Realität kommt von der Tatsache, dass viele Männer hier diese ‚Dienste‘ benötigen und bereit sind, einen anderen Menschen zu kaufen und seine unveräußerliche Würde zu zerstören?“ Jeder, der die Protagonistin Joy auf ihrer Reise durch die Hölle begleite, könne „unmöglich gleichgültig bleiben“, wenn er von den Booten höre, „die an unsere Küsten treiben, ignoriert und sogar abgewiesen werden“.

kna