Für die Einheit der christlichen Kirchen ist nach Aussage von Papst Franziskus der gemeinsame, konkrete Einsatz für alle Menschen ebenso wichtig wie regelmäßiges persönliches Gebet.
Rom – Für die Einheit der christlichen Kirchen ist nach Aussage von Papst Franziskus der gemeinsame, konkrete Einsatz für alle Menschen ebenso wichtig wie regelmäßiges persönliches Gebet. „Wenn wir ihnen gemeinsam dienen, werden wir uns als Geschwister wiederentdecken und in der Einheit wachsen“, so das Kirchenoberhaupt in seiner von Kardinal Kurt Koch verlesenen Predigt. Wegen einer Ischias-Erkrankung konnte Franziskus selbst am ökumenischen Abendgebet in der Kirche Sankt Paul vor den Mauern am Montagabend nicht teilnehmen.
Neben dem Schweizer Kurienkardinal, der als Präsident des vatikanischen Einheitsrates den Gottesdienst leitete, nahmen daran etliche Vertreter anderer Konfessionen teil. Pandemiebedingt konnten diese zumeist nur aus Rom kommen. Zu den Teilnehmern gehörten unter anderen der Leiter des Anglikanischen Zentrums in Rom, Erzbischof Ian Ernest, aber auch der Pfarrer der evangelisch-lutherischen Gemeinde in Rom, Michael Jonas.
Papst skizziert drei Ansätze für sichtbare Einheit der Christen
Für eine weitere, sichtbare Einheit der Christen skizzierte der Papst drei Ansätze: erstens das beständige, persönliche Gebet, um Jesus Christus als festen Bezugspunkt zu behalten. Zweitens müssten sich Christen und Kirchen von dem trennen, was sie auf sich selbst fixiert und „so hindert, Frucht zu bringen“. Dazu zählte Franziskus „Vorurteile über die anderen“ und „weltliche Anhänglichkeiten“. Der dritte Ansatz sei es, allen Menschen zum Nächsten zu werden – auch denen, die andere Werte und Vorstellungen haben.
Mit dem Abendgottesdienst, einem Vespergebet, endete in Rom die ökumenische Gebetswoche für die Einheit der Christen. Die Gebetswoche für die Einheit der Christen wird weltweit jedes Jahr vom 18. bis 25. Januar, dem Fest der Bekehrung des Apostels Paulus, oder zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten gefeiert.