Heße: Ergebnisoffen über Frauenpriestertum sprechen

Der Hamburger Erzbischof Stefan Heße fordert eine ergebnisoffene Diskussion über die Frage des Frauenpriestertums.

Der Hamburger Erzbischof Stefan Heße fordert eine ergebnisoffene Diskussion über die Frage des Frauenpriestertums. „Es hat in der katholischen Kirche immer eine Weiterentwicklung der Lehre gegeben. Und deswegen sollten wir das auch hier nicht von vornherein ausschließen“, sagte er im Interview der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Donnerstag).

Heße: Positionierung müsse „so gut werden, dass sie auch im Dialog mit Rom trägt“

Klar sei, dass eine solche Entscheidung „nur auf Weltebene“ getroffen und von einem Konzil gefällt werden könne, so Heße. Eine Positionierung zu dem Thema seitens der deutschen Bischöfe müsse daher „so gut werden, dass sie auch im Dialog mit Rom trägt“ und in den Diskurs mit anderen Ortskirchen weltweit eingespeist werden könne. An diesem Punkt befinde man sich derzeit jedoch noch nicht.

Vielmehr gehe es zuerst um die Frage, wo Frauen schon heute mehr Verantwortung in der Kirche übernehmen könnten, ohne dass man das Kirchenrecht verändern müsse. „Wo kann man jetzt schon etwas tun? Ich denke etwa an Abteilungsleiterinnen im Ordinariat“, so Heße. „Wir müssen auf allen Ebenen Frauen weiter in Verantwortung bringen.“

Mitglied des Frauenforums

Heße ist Mitglied des Frauenforums beim Synodalen Weg der katholischen Kirche in Deutschland. Dieser tagt am Donnerstag und Freitag in einer Digitalkonferenz. Mit dem Reformdialog Synodaler Weg wollen die deutschen Bischöfe und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) nach dem Missbrauchsskandal Vertrauen zurückgewinnen und innerkirchliche Debatten voranbringen. Dabei geht es um Themen wie Macht, Sexualmoral, Lebensform der Priester und die Rolle von Frauen in der Kirche. Die Initiative wurde 2019 beschlossen; das Ende ist, auch wegen Corona, offen.

kna