Bischof Meier: Meine Corona-Impfung war ein Fehler

Augsburgs Bischof Bertram Meier hat um Entschuldigung für seine vorzeitige Impfung zum Schutz vor Covid-19 gebeten.
Augsburgs Bischof Bertram Meier hat um Entschuldigung für seine vorzeitige Impfung zum Schutz vor Covid-19 gebeten. Er sei "einer Versuchung erlegen", sagte der Bischof zum Auftakt der österlichen Bußzeit am Aschermittwoch im Augsburger Dom. Er habe sich impfen lassen, da er wegen zahlreicher Corona-Infektionen in seinem Umfeld "damals überzeugt war, damit das Beste für die Menschen zu tun, mit denen ich zusammenarbeite oder die ich in meinem bischöflichen Dienst treffe". Heute sehe er, dass die Impfung "ein Fehler" gewesen sei. Sie "erscheint als Bevorzugung, die ich so nie wollte". Er könne verstehen, dass Menschen sich verletzt fühlten. "Ich bitte herzlich um Verzeihung."

Bischof Bertram Meier (Foto: pba)

Augsburgs Bischof Bertram Meier hat um Entschuldigung für seine vorzeitige Impfung zum Schutz vor Covid-19 gebeten. Er sei „einer Versuchung erlegen“, sagte der Bischof zum Auftakt der österlichen Bußzeit am Aschermittwoch im Augsburger Dom. Er habe sich impfen lassen, da er wegen zahlreicher Corona-Infektionen in seinem Umfeld „damals überzeugt war, damit das Beste für die Menschen zu tun, mit denen ich zusammenarbeite oder die ich in meinem bischöflichen Dienst treffe“. Heute sehe er, dass die Impfung „ein Fehler“ gewesen sei. Sie „erscheint als Bevorzugung, die ich so nie wollte“. Er könne verstehen, dass Menschen sich verletzt fühlten. „Ich bitte herzlich um Verzeihung.“

Meier ergänzte: „Es war nie meine Absicht, anderen zu schaden oder etwas wegzunehmen.“ Denn jeder einzelne Mensch sei ein „von Ewigkeit her geliebtes Geschöpf aus der Hand Gottes“. Vergangene Woche hatte die „Augsburger Allgemeine“ berichtet, Meier und auch sein Generalvikar Harald Heinrich hätten am 6. Februar bereits ihre zweite Spritze zum Corona-Schutz erhalten – obwohl der 60- und der 53-Jährige zu keiner priorisierten Gruppe zählten.

Das Bistum bestätigte daraufhin, Meier und Heinrich hätten sich in einem örtlichen Caritas-Seniorenheim immunisieren lassen. Zur Erklärung hieß es, bei der ersten Impfung im Januar sei kurzfristig überzähliger Impfstoff vorhanden gewesen; im Februar hätten die Geistlichen dann eine zweite Vakzination bekommen, da diese für einen vollständigen Impfschutz nötig sei. Meier und Heinrich seien regelmäßig als Seelsorger in Pflegeeinrichtungen, um Messen zu feiern oder Krankensalbungen zu spenden. Sie seien daher als „Personal“ anzusehen.

Die Impfung stieß teils auf harsche Kritik. So geißelte Ludwig Hartmann, Grünen-Fraktionschef im bayerischen Landtag, eine „nicht tragbare Ich-zuerst-Mentalität“. Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, kritisierte, auch Geimpfte könnten andere Menschen anstecken. Dies müsse dem Bischof bewusst sein, sonst gefährde er seine Umgebung.

kna