Der Limburg Bischof Georg Bätzing wünscht sich nach eigenen Worten „einen neuen ökumenischen Aufbruch zur Einheit“.
Limburg – Der Limburg Bischof Georg Bätzing wünscht sich nach eigenen Worten „einen neuen ökumenischen Aufbruch zur Einheit“. In seinem am Wochenende veröffentlichten „Hirtenwort zur Österlichen Bußzeit“ schreibt der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz: „Ökumene ist ein wichtiges Stück der Kirchenentwicklung.“ In der Diskussion um eine wechselseitige Teilnahme von Katholiken und Protestanten an der Feier von Abendmahl und Eucharistie betont Bätzing, er hoffe auf eine „verantwortbare Öffnung der bisherigen Praxis“.
Ziel der Ökumene sei die „sichtbare Einheit aller Gläubigen“
Ziel der Ökumene sei die „sichtbare Einheit aller Gläubigen“. Einheit bedeute dabei nicht Einförmigkeit. Deshalb werde auch von Einheit in versöhnter Verschiedenheit gesprochen. Einheit gebe es nicht erst am Zielpunkt. „Lassen Sie uns ökumenisch Kirche auf dem Weg sein, vereint mit allen, die an Jesus Christus glauben, in der Verantwortung für die Menschen und für unsere Welt und Umwelt“, so Bätzing. Die für viele drängendste Frage der Ökumene sei: „Kann ich in Gottesdiensten der anderen Konfession zum Abendmahl oder zur Kommunion gehen?“ Seit Jahren werde das Thema ökumenisch beraten, „viele Fragen wurden schon geklärt“. Es blieben aber „Unterschiede, deren Klärung jetzt umso nötiger wird“.
Der Ökumenische Arbeitskreis evangelischer und katholischer Theologen (ÖAK) hatte im September 2019 das Votum „Gemeinsam am Tisch des Herrn“ vorgelegt. Er will damit den einzelnen Gläubigen bei einer Gewissensentscheidung unterstützen. Die derzeitige intensive Debatte um das Papier sei „gut, denn es geht um Wesentliches und sehr Wertvolles“, so Bätzing. „Ich hoffe sehr, dass das Votum zu einer solide begründeten und zugleich vorsichtig verantwortbaren Öffnung der bisherigen Praxis beiträgt“, schreibt Bätzing. Er ruft zudem dazu auf, Zukunftsthemen eng abgestimmt mit der evangelischen Kirche anzugehen. Bätzing weist darauf hin, dass „christliche Botschaften in der Welt, in Politik und Gesellschaft stärker wahrgenommen werden, wenn sie gemeinsam vorgetragen werden“. Dies gelte etwa für die Problematik der Triage in Kliniken, einen weltweit gerechten Zugang zu Impfstoffen, für Aussagen zur Menschenwürde, „zum Beispiel beim assistierten Suizid“, oder für den Einsatz für Flüchtlinge und Notleidende. Das „Hirtenwort“ trägt den Titel „Mehr als du siehst – Schritte zur Einheit“. Es ist auf der Homepage des Bistums abrufbar.