BDKJ: Offener Brief an Kardinal Woelki

Der BDKJ-Diözesanausschuss im Erzbistum Köln hat sich mit einem offenen Brief an die Bistumsleitung gewandt. Darin bitten die Vertreter*innen der katholischen Jugendverbände um kompromisslose Aufklärung der Missbrauchsfälle. Zugleich bieten sie eine zukunftsorientierte Zusammenarbeit an.
Der BDKJ-Diözesanausschuss im Erzbistum Köln wendet sich mit einem offenen Brief an den Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki, Generalvikar Dr. Markus Hofmann und die Kölner Weihbischöfe. Darin bitten die Vertreter*innen der katholischen Jugendverbände um kompromisslose Aufklärung der Missbrauchsfälle. Zugleich bieten sie eine zukunftsorientierte Zusammenarbeit an. Kardinal Woelki solle „endlich Stärke“ zeigen und „Gutachten ohne Kompromisse“, veröffentlichen, „da dieses in der aktuellen Struktur nur von Ihnen geleistet werden kann. Ziehen Sie und alle Verantwortungsträger Konsequenzen aus den Ergebnissen und stellen Sie den Schutz der Institution nicht an die erste Stelle.“

Der Kölner Dom . Foto: BDKJ DV Köln/Kathi Geiger

Der BDKJ-Diözesanausschuss im Erzbistum Köln wendet sich mit einem offenen Brief an den Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki, Generalvikar Dr. Markus Hofmann und die Kölner Weihbischöfe. Darin bitten die Vertreter*innen der katholischen Jugendverbände um kompromisslose Aufklärung der Missbrauchsfälle. Zugleich bieten sie eine zukunftsorientierte Zusammenarbeit an. Kardinal Woelki solle „endlich Stärke“ zeigen und „Gutachten ohne Kompromisse“, veröffentlichen, „da dieses in der aktuellen Struktur nur von Ihnen geleistet werden kann. Ziehen Sie und alle Verantwortungsträger Konsequenzen aus den Ergebnissen und stellen Sie den Schutz der Institution nicht an die erste Stelle.“

Der Verband diagnostiziert „tiefgreifende Probleme in unserer katholischen Kirche und das nicht erst seit einigen Jahren. Gesellschaftlich immer weiter geächtet, moralisch teilweise ausgehöhlt und für den Dienst am Menschen anscheinend nicht mehr befähigt.“ Viele Gläubige fühlten sich im Stich gelassen. Sie seien sprachlos. „Kinder und Familien finden keine Zuflucht mehr in der Institution Kirche und die Arbeit vor Ort wird durch den intransparenten und schlechten Umgang mit dem Aufklärungsgutachten erschwert.“

Menschen seien  zu Schaden gekommen und verletzt worden. Der BDKj spricht von „Ignoranz und Eigenschutz“, die an erste Stelle gestellt worden seien. „Viele Gläubige sehen als letzte Lösung den Austritt aus dieser Institution, weil sie keine Änderungsbereitschaft in der Leitungsebene erkennen können.“ Der BDKJ bezieht sich auch auf Woelkis aktuellen Fastenhirtenbrief. „Durch Missbrauch und mangelnden Willen zu einer wirklich unabhängigen Aufklärung sowie durch das unprofessionelle Handeln der Bistumsleitung in der nahen Vergangenheit hat sie die Stellung und das Ansehen der katholischen Kirche in der Gesellschaft weitestgehend demontiert“, urteilt der BDKJ.

Vertrauen könne nur durch transparentes Handeln wiedererlangt werden. „Helfen Sie aktiv den Betroffenen und hören Sie diesen zu, nehmen Sie sie nicht mehr zur Rechtfertigung Ihrer eigenen Entscheidungen in Gebrauch. Beginnen Sie, auf Ihre Gemeindemitglieder zu hören unabhängig von ihrem Alter. Kinder und Jugendliche haben ebenfalls einen Wissensschatz, den sie einbringen können, hören Sie ihnen zu. Eine Kirche, die nur auf die schaut, die keine Kritik üben, wird in naher Zukunft keine Kirche mehr sein“, schriebt der BDKJ