Nach langem Ringen passt der Trierer katholische Bischof Stephan Ackermann die Pfarreienreform im Bistum an die Vorgaben des Vatikan an.

Bischof Stepan Ackermann (Foto: © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 [via Wikimedia Commons])
In seinem auf den 24. Februar datierten Schreiben geht Ackermann ausführlich auf die bereits im November vorgestellten geänderten Pläne zur Pfarreienreform ein. Danach sollen sich die aktuell 887 Pfarreien in den bestehenden Verbünden zu höchstens 172 Pfarreien zusammenschließen. Sie werden jeweils von einem Pfarrer geleitet. Zusätzlich sollen 35 größere Einheiten entstehen, sogenannte pastorale Räume. Auch dort soll ein Priester an der Spitze eines Leitungsteams stehen.
Dazu schreibt der Bischof: “Das Team wird von einem Priester geleitet. Dieser nimmt die Leitung in kollegialer Weise wahr.” Im Team sollen bis zu drei Hauptamtliche und zwei Ehrenamtliche mitwirken. Jeder erhalte einen festen Verantwortungsbereich. Der Priester solle in der Regel eine Doppelfunktion haben und zugleich als Pfarrer einer Pfarrei im pastoralen Raum vorstehen. Diese Einheiten sollen kirchliches Leben vernetzen, übergreifende “Orte von Kirche” fördern, Verwaltungsvorgänge bündeln und über den Einsatz pastoraler Mitarbeiter entscheiden.
Bis zum Sommer soll es zu den anstehenden Veränderungen Gespräche in den Pfarreien geben. Im Anschluss werden die Ergebnisse bis Ende des Jahres ausgewertet. Ab 2022 sollen die neuen Strukturen umgesetzt werden. Bis 2025 sollen die Pfarreien fusioniert sein.
Das Bistum hatte das Zwei-Ebenen-Modell im Herbst skizziert – rund ein Jahr nach dem erzwungenen Stopp. Nach Beschwerden von Priestern und Katholiken aus dem Bistum hatte der Vatikan grundsätzliche Änderungen an den Reformplänen verlangt. Zudem veröffentlichte der Vatikan im Juli 2020 eine allgemeine Instruktion, die Gemeindereformen klare Grenzen setzt.