Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki sieht weiter großen Gesprächsbedarf in seinem Erzbistum. In einer Online-Sitzung des Diözesanpastoralrats nahm Woelki am Wochenende unter anderem Stellung zum weiteren Vorgehen bei der Missbrauchsaufarbeitung.
Köln – Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki sieht weiter großen Gesprächsbedarf in seinem Erzbistum. In einer Online-Sitzung des Diözesan-Pastoralrats nahm Woelki am Wochenende unter anderem Stellung zum weiteren Vorgehen bei der Missbrauchsaufarbeitung. Das von der Kanzlei Gercke Wollschläger vorgelegte Gutachten sei nur ein erster Schritt. Jetzt gelte es, möglichst schnell eine Aufklärungskommission einzurichten und konkrete weitere Aufträge zu vergeben. Der Kölner Generalvikar Markus Hofmann erläuterte Aufgaben und interdisziplinäre Besetzung eines Beraterstabes, der bis dahin die Umsetzung erster Maßnahmen begleiten und überwachen soll.
In der Aussprache seien „teils sehr unterschiedliche Einschätzungen über den Reformbedarf in der Kirche und im Erzbistum Köln“ zum Ausdruck gebracht worden, teilte die bischöfliche Pressestelle mit. Generalvikar Hofmann habe betont, dass der in Köln umstrittene „Pastorale Zukunftsweg“ grundsätzlich pausiere. Das Projekt sieht die Bildung von etwa 50 bis 60 Großpfarreien vor. Kardinal Woelki wird mit den Worten zitiert: „Wir können – und dürfen – die Risse, die da sind, nicht einfach überspringen oder zukitten. Wir brauchen das offene Gespräch und ein ehrliches Abwägen der Sachverhalte und Notwendigkeiten, bevor wir die Entscheidungen etwa zur Pfarreireform endgültig treffen.“