Unter der Anleitung der Essener Künstlerin Susanne Nocke haben 14 Familien und vier weitere Hobby-Künstler während der Fastenzeit Teile von sieben Kreuzweg-Bildern ausgemalt. Jetzt sind die Stationen fertig und bereichern das Innere der Bottroper Kinderkirche.
Unter der Anleitung der Essener Künstlerin Susanne Nocke haben 14 Familien und vier weitere Hobby-Künstler während der Fastenzeit Teile von sieben Kreuzweg-Bildern ausgemalt. Jetzt sind die Stationen fertig und bereichern das Innere der Bottroper Kinderkirche.
Rot und Orange, Blau und Grün, Braun und Gelb – in ungewohnt bunten Farben präsentiert sich der neue Kreuzweg der Bottroper Kinderkirche „Kikeriki“. Pünktlich zum Karfreitag, dem Gedenktag des biblischen Leidenswegs Jesu, haben 14 Bottroper Familien und vier weitere Personen die Bilder abgegeben, die sie in den zurückliegenden Wochen der Fastenzeit bunt gemalt haben. Die Essener Künstlerin Susanne Nocke hat die von ihr vorbereiteten Teilstücke wie Puzzle zusammengesetzt, aufgeklebt, gerahmt – und am Mittwochnachmittag der Kinderkirchen-Leiterin Petra Eberhardt übergeben. Die Erzieherin ist von dem Kunstwerk hellauf begeistert: „Das ist ein wirklich hoffnungsvoller Kreuzweg, weil er so bunt geworden ist.“
Kreuzweg-Stationen kindgerecht gestaltet
Nachdem die Kirche St. Peter in Bottrop-Batenbrock vor drei Jahren mit Unterstützung des Innovationsfonds des Bistums Essen zur ersten deutschen Kinderkirche umgebaut worden war, gab es in „Kikeriki“ zunächst keinen Kreuzweg. Ein klassischer Bilderweg mit den Stationen des Leidenswegs Jesu – traditionell in jeder katholischen Kirche zu finden – hätte in die helle und bunte „Kikeriki“-Welt nicht gepasst. Dennoch wollte Petra Eberhardt das Thema von Leiden, Tod und vor allem der Auferstehung Jesu nicht aussparen, nur kindgerecht gestaltet sollte es sein.
„Wichtig war uns, dass der Kreuzweg niemandem ein schlechtes Gewissen macht“, beschreibt Nocke ihren künstlerischen Ansatz. In „Kikeriki“ stehe deshalb die Idee im Fokus: „Unser Freund Jesus hat ein Problem – und wir können ihm helfen.“ Deshalb wurden bei den sieben (von insgesamt 14) gestalteten Kreuzweg-Stationen vor allem die Szenen ausgesucht, bei denen Jesus auf dem Weg von der Verurteilung zur Kreuzigung Unterstützung erhält – zum Beispiel als Simon von Cyrene ihm hilft, das Kreuz zu tragen, oder Veronika im das Schweißtuch reicht.
Bewusst habe sie wenig konkrete Augenpartien und Gesichtszüge skizziert, beschreibt Nocke. So sollen die kleinen Betrachter „in die Situation hineingezogen werden, die Bildsprache geht ins Herz“. Doch für die Kinder soll es nicht nur bei Gefühlen bleiben, vielmehr können sie – symbolisch – auch selbst Teil der Geschichte werden und Jesu beistehen: Künftig hängt unter jedem Kreuzweg-Bild ein Brett, auf das die Kinder Spielfiguren oder andere Gegenstände stellen können, um so Anteil an der Szene zu nehmen.
Kitas und Schulen werden mit dem Kreuzweg arbeiten
Die Kreuzweg-Stationen gemeinsam mit so vielen Künstlern zu erstellen, erforderte eine gewisse Logistik: Nachdem Nocke die Bilder skizziert, auf Leinwand produziert und dann in Stücke zerschnitten hatte, gab es für jede Familie und jeden Einzelkünstler je eine Kiste mit Pinseln und passenden Farben für das ausgewählte Leinwandstück. Eine ausführliche Anleitung lieferte Nocke coronagerecht per Video – und doch hatten die Kinder anschließend reichlich Fragen. Zum Beispiel: „Frau Nocke, hat der Pilatus eigentlich Haare auf dem Kopf – oder einen Turban?“ Nun, in der Bottroper Kinderkirchen-Variante trägt der römische Statthalter in Jerusalem eine dunkle Kurzhaarfrisur, während er sich seine Hände in Unschuld wäscht.
Wann sie den neuen Kreuzweg in der Kirche der Öffentlichkeit präsentieren kann, hänge vom weiteren Verlauf der Corona-Lage ab, sagt Petra Eberhardt. Sie rät zum regelmäßigen Blick auf die Internetseiten von „Kikeriki“. Klar ist für die „Kikeriki“-Leiterin aber schon jetzt, dass der Kreuzweg weit mehr als bunte Dekoration ist: „Wir werden die Bilder auf jeden Fall in unsere Arbeit mit den Bottroper Kitas und Schulen einbauen“, sagt Eberhardt und ist schon sehr gespannt, wie dann die Kinder auf die Bilder reagieren werden.