Zum 100. Todestag von Caritas-Gründer Lorenz Werthmann hat der Freiburger Erzbischof Stephan Burger auf die grundlegende Bedeutung von Solidarität und Nächstenliebe für die Kirche hingewiesen.
Freiburg – Zum 100. Todestag von Caritas-Gründer Lorenz Werthmann hat der Freiburger Erzbischof Stephan Burger auf die grundlegende Bedeutung von Solidarität und Nächstenliebe für die Kirche hingewiesen. „Der Dienst am Nächsten ist gelebtes Evangelium“, sagte Burger am Sonntag in einem Gedenkgottesdienst im Freiburger Münster.
Werthmann sah die Kirche in der Verantwortung
Schon Werthmann selbst habe die Kirche und ihre Caritas in der Verantwortung gesehen, an der Gestaltung des Sozialstaates mitzuwirken und für die Rechte von benachteiligten Menschen einzutreten, betonte der Burger, der zugleich Vorsitzender der Kommission für caritative Fragen der Deutschen Bischofskonferenz ist.
In seiner Predigt dankte der Erzbischof allen, „die in der Vergangenheit dafür Verantwortung getragen haben und die sie heute tragen, die sich heute für Strukturen einer verbandlichen Caritas einsetzen, die Leben für andere ermöglichen und sichern“. An dem Gottesdienst nahm auch Caritaspräsident Peter Neher teil. Anschließend war eine Kranzniederlegung an Lorenz Werthmanns Grab auf dem Städtischen Friedhof von Freiburg vorgesehen.
Politische Vertretung der kirchlichen Sozialarbeit
Werthmann kam am 1. Oktober 1858 als Sohn eines Gutsverwalters in Geisenheim im Rheingau zur Welt. Nach Abitur in Hadamar, Studium und Priesterweihe in Rom war er zunächst Sekretär des Limburger Bischofs Joseph Blum. Nach Blums Tod war er Domkaplan in Frankfurt, bevor ihn der neue Bischof Christian Roos als Sekretär berief. Als Roos Erzbischof von Freiburg wurde, nahm er Werthmann mit nach Freiburg.
Dort baute Werthmann die grundlegenden Strukturen des Wohlfahrtsverbandes auf, der bis heute als Dachverband und politische Vertretung der kirchlichen Sozialarbeit besteht. Er war die entscheidende Kraft für die Gründung des Deutschen Caritasverbandes am 9. November 1897 in Köln und zugleich der erste Präsident des Verbandes. Werthmannstarb am 10. April 1921 in Freiburg.