Erstmals Frau als Oktavpredigerin bei Wallfahrt in Luxemburg

Bei der traditionellen Marien-Wallfahrt im Erzbistum Luxemburg wird in diesem Jahr erstmals eine Frau als Oktavpredigerin sprechen.
Luxemburg –Bei der traditionellen Marien-Wallfahrt im Erzbistum Luxemburg wird in diesem Jahr erstmals eine Frau als Oktavpredigerin sprechen. Kardinal Jean-Claude Hollerich beauftragte die Pastoralreferentin Milly Hellers mit den Predigten. "Ich denke schon, dass meine Ernennung einen Akzent und ein Signal setzen soll. Ich bin eine Kirchenfrau, aber eine kritische", sagte Hellers der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Sie sage, was sie für richtig halte. Von der katholischen Kirche erhoffe sie sich insgesamt ein Umdenken in Bezug auf Frauen. Sie fürchte, dass ansonsten "die nächste Generation von Frauen der Kirche auf Wiedersehen" sage.

Kathedrale von Luxemburg (Foto: © Benjamin Bouquin | Dreamstime.com)

Bei der traditionellen Marien-Wallfahrt im Erzbistum Luxemburg wird in diesem Jahr erstmals eine Frau als Oktavpredigerin sprechen. Kardinal Jean-Claude Hollerich beauftragte die Pastoralreferentin Milly Hellers mit den Predigten. „Ich denke schon, dass meine Ernennung einen Akzent und ein Signal setzen soll. Ich bin eine Kirchenfrau, aber eine kritische“, sagte Hellers der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Sie sage, was sie für richtig halte. Von der katholischen Kirche erhoffe sie sich insgesamt ein Umdenken in Bezug auf Frauen. Sie fürchte, dass ansonsten „die nächste Generation von Frauen der Kirche auf Wiedersehen“ sage.

Zugleich betonte Hellers: „Klar ist auch, dass die Predigten in der Oktave nicht der richtige Ort sind, um große feministische Reden zu schwingen.“ Dennoch wolle sie „ein paar knusprige Sätze“ unterbringen. In den Reden wolle sie etwa Frauenfiguren aus der Bibel in den Blick nehmen. Hellers wird unter der Woche in den sogenannten Pontifikalandachten sprechen, nicht aber in den vier Gottesdiensten. In katholischen Eucharistiefeiern dürfen Frauen nicht predigen, diese Aufgabe ist geweihten Männern wie Priestern, Bischöfen und Diakonen vorbehalten.

Das Erzbistum Luxemburg veranstaltet die Marien-Wallfahrt in diesem Jahr wegen der Pandemie mit Online- und Präsenzveranstaltungen. Von Samstag bis zum 9. Mai gibt es täglich Gottesdienste, Andachten und Gebete aus der Kathedrale in Luxemburg-Stadt, wie das Erzbistum mitteilte. Im Internet werde ganztägig ein Livestream aus der Kathedrale gezeigt. Bei den Gebeten und Gottesdiensten sind demnach in Präsenz je 100 Besucher mit Abstands- und Hygieneregeln zugelassen. Die Oktave findet seit 1666 statt. In der Regel kommen bei der Wallfahrt zum Gnadenbild der Muttergottes tausende Pilger nach Luxemburg-Stadt.

kna

Livestream aus der Kathedrale