Erzbischof Koch für Betreuung statt Suizidbeihilfe

Der Berliner Erzbischof Heiner Koch hat die ablehnende Haltung der katholischen Kirche zur Suizidbeihilfe bekräftigt.

Der Berliner Erzbischof Heiner Koch hat die ablehnende Haltung der katholischen Kirche zur Suizidbeihilfe bekräftigt. Die Kirche setze sich stattdessen „für eine umfassende körperliche und seelische Betreuung von Sterbenskranken“ ein, sagte Koch am Samstag im rbb-Hörfunk anlässlich der zu Ende gehenden „Woche für das Leben“ der Kirchen.

Koch sagte, dass sich manche Menschen angesichts eines schweren Leidens und aus Furcht vor Einsamkeit den Tod wünschten. „Oft aber kehrt ihr Lebenswille kraftvoll zurück, sobald sie liebevoll umsorgt und ihre Schmerzen wirksam gelindert werden“, betonte der Erzbischof des Erzbistums Berlin. „Wir wollen deshalb noch konsequenter als bisher einen bedarfsgerechten Ausbau der palliativen und hospizlichen Begleitung sowie eine umfassende Kultur des Lebens in all seinen Phasen in unserer Gesellschaft fördern.“

Deshalb trete die Kirche auch für eine stärkere Förderung von Familien ein, die einen schwerkranken oder sterbenden Menschen pflegen und begleiten, so der Erzbischof, der die Kommission für Ehe und Familie der Deutschen Bischofskonferenz leitet. Wer unheilbar krank sei, verdiene „den Beistand seiner Mitmenschen, die bestmögliche Pflege und seelsorgliche Begleitung“.

Das Bundesverfassungsgericht hatte vor gut einem Jahr das gesetzliche Verbot der geschäftsmäßigen Beihilfe zum Suizid von 2015 aufgehoben. In einer Orientierungsdebatte beriet der Bundestag am Mittwoch über Möglichkeiten einer Neuregelung der Suizidbeihilfe.

kna