Erstmals besetzt das katholische Erzbistum Köln eine Führungsposition in der Priesterausbildung mit einer Frau.
Köln – Erstmals besetzt das katholische Erzbistum Köln eine Führungsposition in der Priesterausbildung mit einer Frau. Die Theologin Carmen Breuckmann-Giertz übernimmt zum 1. Juni als Referentin die Studienleitung in der Priester- und Diakonenausbildung sowie die Begleitung der Kandidaten auf ihrem Weg in den seelsorglichen Einsatz, wie das Erzbistum am Mittwoch erklärte. Bislang seien dafür allein Priester oder Diakone zuständig gewesen. Kardinal Rainer Maria Woelki bezeichnete die Einstellung von Breuckmann-Giertz als „ein weiteres wichtiges Signal für einen notwendigen, unverwechselbaren Beitrag, den Frauen in einer modernen, veränderten Priester- und Diakonenausbildung leisten“. Die Förderung von Frauen in verschiedenen Berufen der Kirche – ausdrücklich auch auf der Leitungsebene – sei ihm ein großes Anliegen.
Eine stärkere Einbindung von Frauen in die Priesterausbildung ist auch Teil eines Acht-Punkte-Plans, den der Kölner Generalvikar Markus Hofmann nach der Veröffentlichung eines Missbrauchsgutachtens für das Erzbistum präsentierte. „Weitere Entscheidungen werden folgen“, kündigte Hofmann an. Das Erzbistum gründete bereits eine neue Stabsstelle, die weitere Maßnahmen im Umgang mit sexualisierter Gewalt organisiert. Die Stabsstelle Intervention wurde zudem von drei auf vier Mitarbeitende aufgestockt, um Missbrauchsfälle schneller zu bearbeiten.
Breuckmann-Giertz promovierte in Theologie an der Universität Bonn und war laut Angaben zuletzt als Studiendirektorin im Leitungsteam des Sankt Ursula-Gymnasiums im niedersächsischen Haselünne tätig. Sie ist zudem Vorsitzende der Hospiz Stiftung Niedersachsen sowie Vorstandsmitglied im Deutschen Hospiz- und Palliativverband Berlin.