Bischof Oster: Papst wegen Deutschland nicht verzweifelt

Papst Franziskus ist nach Ansicht des Passauer Bischofs Stefan Oster nicht „verzweifelt“ wegen der Kirche in Deutschland.
Bischof Stefan Oster (Foto: pbp) Rom – Papst Franziskus ist nach Ansicht des Passauer Bischofs Stefan Oster nicht "verzweifelt" wegen der Kirche in Deutschland. Der Papst wisse um die Situation, auch um die Probleme; "aber mir scheint, er ist im inneren Frieden". Trotz der aktuellen Fragen in Deutschland sei das Kirchenoberhaupt "alles andere als verzweifelt", sagte Oster der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in einem Interview am Samstag. Der Bischof war von Franziskus am Freitag in Privataudienz empfangen worden.

Bischof Stefan Oster (Foto: pbp)

Papst Franziskus ist nach Ansicht des Passauer Bischofs Stefan Oster nicht „verzweifelt“ wegen der Kirche in Deutschland. Der Papst wisse um die Situation, auch um die Probleme; „aber mir scheint, er ist im inneren Frieden“. Trotz der aktuellen Fragen in Deutschland sei das Kirchenoberhaupt „alles andere als verzweifelt“, sagte Oster der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in einem Interview am Samstag. Der Bischof war von Franziskus am Freitag in Privataudienz empfangen worden.

Oster von Marx „sehr überrascht“

Über das Rücktrittsgesuch des Münchner Kardinals Reinhard Marx habe man nicht gesprochen, so Oster. Davon habe er erst anschließend erfahren. Der Schritt habe ihn „sehr überrascht“, sagte der Bischof. „In den vergangenen Monaten und auch Jahren habe ich Reinhard Marx oft auch sehr, sehr nachdenklich erlebt, und dann bekommt dieser Schritt doch eine gewisse Schlüssigkeit und Souveränität“, so Oster. Marx‘ Entscheidung forciere noch einmal die Frage der Kirche in Deutschland: „Wie sind wir miteinander unterwegs? Da hat Marx eine gewichtige Stimme. Mal schauen, was der Papst damit macht, ob er den Rücktritt annimmt.“

Die Papst-Initiative eines weltweiten synodalen Prozesses hat Oster nicht überrascht, allenfalls die Tatsache, „dass die so groß wird“. Unter den deutschen Bischöfen gebe es noch keine Absprache, wie man den eigenen Synodalen Weg mit dem weltkirchlichen koordinieren kann. „Es könnte sein, dass der weltweite Prozess zu einem gewissen Korrektiv für uns wird“, meinte der Passauer Bischof. Als ein mögliches Thema des Prozesses sieht er die Frage: „Wie kommen wir als Kirche aus der Pandemie heraus mit einem neuen missionarischen Impuls?“

Im Synodalen Weg der Kirche in Deutschland beraten Bischöfe und Laienvertreter seit 2019 über die Zukunft der katholischen Kirche. Ausgangspunkt ist eine jahrelange Kirchenkrise, die der Missbrauchs-Skandal verschärft hat. In der Debatte geht es vor allem um die Themen Macht, Priestertum und Sexualmoral sowie um die Rolle der Frauen in der Kirche. Oster gilt als einer der wenigen Bischöfe, die dringende Veränderungen in der Kirche blockieren.

kna

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