Papst Franziskus hat die Kirche aufgefordert, sich auch demjenigen zu öffnen, „der verwundet ist, der sich verfehlt hat, der einen anderen Lebensweg hat“, um ihn zu Christus zu führen.
Vatikanstadt – Papst Franziskus hat die Kirche aufgefordert, sich auch demjenigen zu öffnen, „der verwundet ist, der sich verfehlt hat, der einen anderen Lebensweg hat“, um ihn zu Christus zu führen. Eine „Kirche der Vollkommenen und Reinen“ sei eine Kammer ohne Platz für andere, sagte das Kirchenoberhaupt bei einer Messe zum Fronleichnamsfest am Sonntagabend. Eine Kirche mit offenen Türen, „die sich feiernd um Christus versammelt, ist hingegen ein großer Raum, in den alle, Gerechte wie Sünder, eintreten können“.
Um aber überhaupt Gott im Sakrament der Eucharistie entdecken zu können, sei es nötig, „den eigenen Durst nach Gott zu erkennen“. Leider sei heute dieser Durst oftmals verschwunden. „Die Fragen zu Gott sind verklungen, die Sehnsucht nach ihm verebbt, Gottsucher werden immer seltener“, so der Papst bei dem Gottesdienst mit insgesamt rund 200 Gläubigen im Petersdom.
Papst: Gottes Gegenwart in der Eucharistie nicht leicht zu erkennen
Auch sei Gottes Gegenwart in der Eucharistie nicht leicht zu erkennen, fuhr Franziskus fort. Wenn Gott sich klein macht wie ein Stück Brot, „bedarf es eines großen Herzens, um ihn erkennen, anbeten und aufnehmen zu können“, mahnte er. Auch sonst sei Gottes Gegenwart „so demütig, verborgen, zuweilen unsichtbar, dass sie ein vorbereitetes, waches und einladendes Herz benötigt, um erkannt zu werden“. Dann auch erst sei wahre Anbetung möglich.
Ein weiteres Merkmal der Eucharistiefeier zeigt sich laut Franziskus darin, dass Jesus nichts fordert, sondern alles schenkt. Wer Eucharistie feiert und lebt, sei „gerufen, diese Liebe zu leben. Denn du kannst das sonntägliche Brot nicht brechen, wenn dein Herz sich den Geschwistern verschließt“. „Letzten Endes wird auch von unserer feierlichen eucharistischen Liturgie nur die Liebe zurückbleiben“, sagte der Papst.