Kirchen: Bürger haben bei Landtagswahl Verantwortung gezeigt

Die Bürgerinnen und Bürger in Sachsen-Anhalt haben bei der Landtagswahl nach Einschätzung der Kirchen Verantwortung gezeigt.
Magdeburg – Die Bürgerinnen und Bürger in Sachsen-Anhalt haben bei der Landtagswahl nach Einschätzung der Kirchen Verantwortung gezeigt. Der katholische Magdeburger Bischof Gerhard Feige zeigte sich am Montag "überrascht, erfreut und stolz" vom Ergebnis: "Nach all den Befürchtungen der letzten Zeit ist es ein ausdrucksstarkes und hoffnungsvolles Signal für die Mündigkeit und das Verantwortungsbewusstsein der Bevölkerung in Sachsen-Anhalt."

Bischof Feige (Foto: Bistum Magdeburg)

Die Bürgerinnen und Bürger in Sachsen-Anhalt haben bei der Landtagswahl nach Einschätzung der Kirchen Verantwortung gezeigt. Der katholische Magdeburger Bischof Gerhard Feige zeigte sich am Montag „überrascht, erfreut und stolz“ vom Ergebnis: „Nach all den Befürchtungen der letzten Zeit ist es ein ausdrucksstarkes und hoffnungsvolles Signal für die Mündigkeit und das Verantwortungsbewusstsein der Bevölkerung in Sachsen-Anhalt.“

Bischof Feige: „Werten ihrer Vernunft gefolgt“

Feige dankte allen Bürgerinnen und Bürgern, „die sich nicht von markigen Parolen und simplen Sprüchen haben beeinflussen lassen, sondern im Rahmen christlicher Prinzipien und freiheitlich-demokratischer Werte ihrer Vernunft gefolgt sind“. Über 75 Prozent der Wählerinnen und Wähler hätten sich für Parteien entschieden, die eine konstruktive Politik erwarten ließen.

Der Anhaltische Kirchenpräsident Joachim Liebig erklärte, das Ergebnis zeige erneut, dass „die Bürgerinnen und Bürger in Sachsen-Anhalt sehr wohl bereit und in der Lage sind, die politischen Belange des Landes verantwortlich mitzugestalten“. Die Kirche hoffe auf eine „vertrauensvolle und gedeihliche Zusammenarbeit“ mit der künftigen Landesregierung, so der Protestant.

AfD-Stimmenanteil bei Landtagswahl nicht „überdramatisieren“

Auch der mitteldeutsche Landesbischof Friedrich Kramer hofft auf eine gute Zusammenarbeit beim Lösen gesellschaftlicher Probleme: „Dazu gehören für uns die gegenseitige Achtung und Toleranz, die Menschenwürde, die Bewahrung der Schöpfung sowie die Solidarität gegenüber den Schwachen.“ Er gratulierte den Abgeordneten zur Wahl: „Für die Koalitionsverhandlungen sowie die Regierungsbildung wünsche ich allen Beteiligten konstruktive Gespräche und kluge Entscheidungen, um für die großen Aufgaben der kommenden Jahre gerüstet zu sein.“

Der Vorsitzende des Landesverbandes der jüdischen Gemeinden Sachsen-Anhalt, Max Privorozki, zeigte sich erfreut über den Ausgang der Wahl. Zugleich betonte er, es solle nicht „überdramatisiert“ werden, dass jeder fünfte Wähler für die AfD gestimmt habe. „Manche Menschen zeigen ihren Frust, indem sie aus Protest AfD wählen“, sagte er dem Kölner Portal domradio.de.

Sicherheit der jüdischen Gemeinden

Privorozki unterstrich zudem, Ministerpräsident Reiner Haseloff habe in den zwei Jahren nach dem Synagogen-Anschlag in Halle gezeigt, „dass er nicht nur ein sehr guter Ministerpräsident ist, sondern auch als Mensch für uns die ganze Zeit wichtig war“. Er würdigte auch die Rolle des CDU-Politikers für den neuen Staatsvertrag, der die Sicherheit der jüdischen Gemeinden im Bundesland regelt. „Deswegen erwarten wir, dass die neue Regierung, die von Haseloff geleitet wird, ihre Arbeit fortsetzen wird und möglicherweise noch bessere Arbeit leisten wird“, sagte er.

Bei der Landtagswahl am Sonntag erzielte laut vorläufigem amtlichem Endergebnis die CDU 37,1 Prozent, die AfD 20,8 Prozent, die Linke 11 Prozent, die SPD 8,4 Prozent, die Grünen 5,9 Prozent und die FDP 6,4 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag laut Statistischem Landesamt bei 60,3 Prozent und damit etwas niedriger als vor fünf Jahren (61,1 Prozent).

kna