Der Würzburger Bischof Franz Jung hat sich zutiefst erschüttert über die Messerattacke in der Würzburger Innenstadt mit mindestens drei Toten gezeigt.
Würzburg – Der Würzburger Bischof Franz Jung hat sich zutiefst erschüttert über die Messerattacke in der Würzburger Innenstadt mit mindestens drei Toten gezeigt. In einem Statement sprach Jung am Freitagabend von einer „abscheulichen Gewalttat“. Er sei den Opfern und deren Angehörigen im Gebet verbunden. „Ich denke in diesen Stunden an Polizei und Rettungskräfte und danke ihnen für ihren Einsatz in dieser extremen Herausforderung. Bitten wir Gott um Frieden in unserer Stadt Würzburg und in unserer Gesellschaft.“
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, äußerte am Samstag auf Twitter seine Erschütterung, er sei sprachlos angesichts der sinnlosen Gewalt. „Als Religionen und Gesellschaft sind wir aufgefordert, dagegen aufzustehen“, so der Limburger Bischof.
Bei der Tat am Freitagabend nahe des zentralen Würzburger Barbarossa-Platzes wurden laut Polizei drei Frauen getötet und sechs Menschen schwer verletzt. Der Angreifer wurde mit einem Beinschuss gestoppt, er befinde sich außer Lebensgefahr. Den Ermittlern zufolge ist der 24-jährige Somalier schon früher durch Gewaltbereitschaft aufgefallen und in psychiatrischer Behandlung gewesen. Laut Zeugenaussagen rief der Mann während der Attacke „Allahu akbar“, „Gott ist größer“. Gegenüber Beamten sei außerdem der Begriff „Dschihad“ gefallen. Hinweise auf Kontakte zu militanten Salafisten wurden bislang nicht bestätigt und würden derzeit geprüft.
Die katholische Gemeinschaft Sant’Egidio will am Abend einen Kranz zum Gedenken an die Opfer am Tatort niederlegen. Die Diözese Würzburg teilte indes mit, dass am Sonntag um 15.30 Uhr eine Gedenkfeier im Kiliansdom stattfindet, die live auf dem Youtube-Kanal des Bistums übertragen wird. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) twitterte, dass der Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm für die Toten, Angehörigen und Verletzten bete. Die Bluttat habe „Verletzlichkeit vor Augen geführt“, so der Bayerische Landesbischof.
Erzbischof Ludwig Schick übersandte aus dem Nachbarbistum Bamberg seine Anteilnahme. „Den Getöteten ewiges Leben, den Verletzten Genesung, den Trauernden Trost, den Verängstigten Vertrauen“, twitterte Schick am Samstagmorgen mit dem Wunsch, dass Freiheit, Sicherheit, Freude, und Wohlbefinden nach Würzburg zurückkehren mögen.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zeigte sich erschüttert über die Todesopfer und die „äußerste Brutalität“ des Täters. In ganz Deutschland werde mit den Angehörigen der Opfer getrauert. „Ich bin in Gedanken bei denen, die ihre Nächsten verloren haben. Den Verletzten wünsche ich baldige Genesung“, so das Staatsoberhaupt. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) schrieb am Abend nach der Tat bei Twitter von einer „entsetzlichen und schockierenden Nachricht aus Würzburg. Wir trauen mit den Opfern und deren Familien. Wir bangen und hoffen mit den Verletzten.“ Am Samstag sagte Söder: „In diesen schwierigen Zeiten sind wir alle solidarisch!“ Der Ministerpräsident ordnete Trauerbeflaggung für Bayern an.
Regierungssprecher Steffen Seibert betonte, dass die entsetzliche Tat „sich gegen jede Menschlichkeit und jede Religion“ richte. Innenminister Horst Seehofer (CSU) dankte den mutigen Zivilisten. „Nach allem, was wir wissen, ist es dem couragierten Eingreifen mutiger Männer und Frauen in Würzburg und dem entschlossenen Handeln der Polizei zu verdanken, dass noch Schlimmeres verhindert wurde“, sagte Seehofer der „Bild am Sonntag“.
Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, dankte den mutigen Passanten. „Meine Gebete und Gedanken sind bei den Opfern und deren Familien, die großes Leid erfahren“, schrieb er bei Twitter. Bayerns Innen- und Integrationsminister Joachim Herrmann (CSU) betonte bei der Pressekonferenz am Samstag, dass der Ruf nach interreligiösem Dialog ein ständiges Thema auf Landes- und Bundesebene sei. Er sprach davon, dass sich der 24-jährige Somalier seine Opfer wahllos ausgesucht habe Er sei schon früher durch Gewaltbereitschaft aufgefallen und sei in psychiatrischer Behandlung gewesen.