Woelki-Unterstützer stoßen auf vehementen Widerspruch

Woelki-Unterstützer stoßen auf vehementen Widerspruch

Unterstützer von Kardinal Rainer Maria Woelki sorgen für vehementen Widerspruch unter leitenden Geistlichen im Erzbistum Köln.

Unterstützer von Kardinal Rainer Maria Woelki sorgen für vehementen Widerspruch unter leitenden Geistlichen im Erzbistum Köln. Der Bonner Stadtdechant Wolfgang Picken wandte sich am Mittwoch in seinem Podcast „Spitzen aus Kirche und Politik“ gegen Aussagen des Wuppertaler Pastoralreferenten Werner Kleine. Dieser hatte laut einem Bericht der „Westdeutschen Zeitung“ (WZ) unter anderem den Erzbischof aufgefordert, mehr Führungsstärke zu zeigen und alle ihn kritisierenden Dechanten und Priester in den Senkel zu stellen. Kleine spielt eine führende Rolle bei der von Woelki angestoßenen bistumsweiten Strukturreform „Pastoraler Zukunftsweg“.

Stadtdechanten sprechen von Pseudopartizipation

Bei der Formulierung „in den Senkel stellen“ stocke einem der Atem, so Picken. Das seien Terminologien, die sich in keiner Weise mit dem modernen Verständnis von Teilhabe oder Kommunikation verbinden ließen. Der Stadtdechant forderte Woelki auf, sich von diesem Umgang mit Kritikern zu distanzieren. Picken wandte sich auch gegen Aussagen der ebenfalls in den Zukunftsweg eingebundenen Unternehmensberaterin Mechtild König. Sie hatte in der WZ gesagt: „Wer Woelki ans Kreuz nageln will, der ist gegen Reformen.“ Plumper und undifferenzierter könne man weder die Lage im Erzbistum noch die Vielzahl der Kritiker bewerten, so Picken.

Auch der Wuppertaler Stadtdechant Bruno Kurth kritisierte Kleine und König. „Kritische Stimmen in den Senkel zu stellen, das kennen wir aus der Vergangenheit unseres Bistums“, sagte er dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Mittwoch) unter Anspielung auf den Führungsstil des früheren Kardinals Joachim Meisner. Die von Kleine behauptete Beteiligung der Pfarreien und Verbände am Pastoralen Zukunftsweg sei nur eine „Pseudopartizipation“.

Falsche Darstellung des Sachverhalts

Kurth widersprach auch dem Vorwurf Königs, viele Pfarrer sperrten sich gegen Neuerungen, um ihre Macht zu verteidigen. Als Beispiel führte die Unternehmensberaterin den Widerstand gegen ihren Vorschlag an, aus Kostengründen die Kitas aus der Trägerschaft der Kirchengemeinden zu nehmen. „Damit wäre ja auch ein Machtverlust verbunden, wenn die Pastoren plötzlich für weniger Angestellte verantwortlich sind.“ Dazu sagte Kurth, die Pfarrer hätten hier schon seit Jahren keine Personalverantwortung mehr.

Das Erzbistum Köln steckt seit Monaten in einer Vertrauenskrise. Neben der Aufarbeitung der Missbrauchsfälle haben die Pläne zur Strukturreform Kritik hervorgerufen, vor allem dass aus rund 500 meist kleineren Pfarreien etwa 50 bis 60 Großpfarreien geformt werden sollen. Im Juni kamen zwei Bischöfe im Auftrag des Papstes nach Köln, um eine Woche lang die Erzdiözese zu überprüfen. Auf der Basis ihres Berichtes entscheidet Franziskus über die Zukunft von Woelki. Dieser hat Rücktrittsforderungen entschieden zurückgewiesen.

kna

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