Papstbesuch: Slowakischer Erzbischof nennt Details

Bratislava – Der Vorsitzende der Slowakischen Bischofskonferenz hat Details zum Papstbesuch vom 12. bis 15. September genannt. Derzeit werde zwischen dem Vatikan und den Bischöfen vor Ort das Programm abgestimmt, sagte Bratislavas Erzbischof Stanislav Zvolensky im Interview des katholischen Portals postoj.sk.

Papst Franziskus

Papst Franziskus (Papst Franziskus (Foto: © NeneoDreamstime.com))

Franziskus werde wie Johannes Paul II. im Jahr 1995 an der Nationalwallfahrt zur Mater Dolorosa in Sastin teilnehmen, kündigte Zvolensky an. Noch offen seien weitere Programmpunkte wie der Besuch einer kirchlichen Roma-Einrichtung sowie neben einer ökumenischen Begegnung auch eine solche mit Vertretern des Judentums; kurz vor dem Papstbesuch stehe am 9. September das nationale Shoah-Gedenken an, so der Erzbischof.

Fokus auf griechisch-katholischer Kirche

Bereits zugestimmt habe der Vatikan auch dem beabsichtigten besonderen Fokus auf die griechisch-katholische Kirche, sagte Zvolensky. Spekulationen, Franziskus werde bei seinem Besuch auch auf die 2012 durch seinen Vorgänger Papst Benedikt XVI. erfolgte umstrittene Absetzung des Erzbischofs von Trnava, Robert Bezak, eingehen, wies Zvolensky zurück; man müsse dem „Heiligen Vater die Freiheit lassen, all das anzusprechen, was er selber für nötig hält“.

Fest stehe, dass der Papst komme, um die Kirche vor Ort zu ermutigen, betonte der Erzbischof; dies geschehe auch angesichts „verschiedener Schwierigkeiten“ in den letzten Jahren, um die Franziskus wisse. Die Slowakei ringe „mit der modernen Welt wie auch intern“, um die eigene Identität und um den „slowakischen Weg“, in dem „das Leiden, die Schuldhaftigkeit der Kirche, der Kampf mit der Moderne und auch die Kritik am Klerikalismus“ miteinander vermengt seien.

„Geschenk“ zur Stärkung im Glauben

Die Papst-Kritik sei in der Slowakei weder stärker als in anderen Ländern noch als jene Kritik, die früher gegen Benedikt XVI. oder Johannes Paul II. gerichtet gewesen sei. Dass Franziskus gerade in die Slowakei komme, sehe die Kirche vor Ort als ein „Geschenk“ zur Stärkung im Glauben und Gelegenheit zur „geistlichen Vertiefung“.

Der Besuch von Franziskus wird die vierte Papstvisite in der Slowakei sein. Der erste Besuch erfolgte 1990 durch Johannes Paul II. kurz nach dem Fall des Eisernen Vorhangs, als die Slowakei noch Teil der neu gegründeten Tschechischen und Slowakischen Föderativen Republik (CSFR) war. Zwei weitere Besuche des polnischen Papstes in der seit 1993 eigenständigen Slowakischen Republik folgten 1995 und 2003.

kna