München – Dem Münchner Kardinal Reinhard Marx zufolge erschließe das Schulfach Religion die befreiende „Weite des Horizonts Gottes“. Das schreibt Marx in einem Brief an Lehrer.
Post gibt es dieser Tage von Kardinal Reinhard Marx für die Religionslehrkräfte sowie für Absolventinnen und Absolventen von Schulen der Erzdiözese München und Freising. Seiner Einschätzung zufolge werden „die Schulen zu den Orten gehören, wo die Auswirkungen in der akuten Krisenphase und noch lange darüber hinaus besonders intensiv“ zu spüren sein werden, schreibt der Münchner Erzbischof laut seiner Pressestelle. Zudem bedankt er sich bei den Religionslehrern, dass sie in der Pandemie einen Reichtum an Ideen und die Bereitschaft zur Improvisation gezeigt hätten.
Materialien per Fahrrad gebracht
„Ich erinnere mich an Berichte über Religionslehrkräfte, die zu Beginn der Pandemie Materialien sogar per Fahrrad zu Schülerinnen und Schülern gebracht haben, die damals auf digitalem Weg noch nicht erreichbar waren“, schreibt der Kardinal. Nun gelte es, im Blick auf die Krisenzeit alles wahrzunehmen, „was an Gutem geleistet wurde, was an Neuem entstanden ist“. Im Blick nach vorne sei zu prüfen, was man daraus für die künftige Gestaltung von Schule und Religionsunterricht behalten und ausbauen könne.
Jedoch dürfe es nicht nur darum gehen, fachliche Lücken zu füllen, gibt Marx zu bedenken. Vor allem gelte es, „die seelischen Spuren und Narben zu heilen“, die durch ein monatelanges Leben in sozialer Distanz bedingt seien. Deshalb brauche es Wachsamkeit, damit sich das Erleben von reduzierten Lebensräumen nicht in einem reduzierten Fokus auf Negatives und Defizitäres widerspiegele, sondern damit sich im Gegenteil die befreiende „Weite des Horizonts Gottes“ erschließe. In hervorragender Weise könne das im Schulfach Religion gelingen.
Von großem Vertrauen in das Leben getragen
Den Schulabsolventen gratulierte der Kardinal und wünschte ihnen Gottes Segen für den weiteren Lebensweg. „Als Erzbischof von München und Freising wünsche ich Ihnen, dass Sie sich gerade angesichts Ihrer Zukunftsfragen und der damit verbundenen Ungewissheit von einem großen Vertrauen in das Leben getragen fühlen, in den glücklichen und auch in den dunklen Momenten.“