Adveniat: Das Töten der indigenen Waldschützer muss enden

Das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat hat Tötungsdelikte an indigenen Umweltschützern angeprangert. „Dieses Töten der indigenen Waldschützer muss enden“, forderte Hauptgeschäftsführer Michael Heinz.
Essen – Das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat hat Tötungsdelikte an indigenen Umweltschützern angeprangert. "Dieses Töten der indigenen Waldschützer muss enden", forderte Hauptgeschäftsführer Michael Heinz am Freitag in Essen anlässlich des Welttags der indigenen Völker am Montag. In den vergangenen zwölf Monaten habe die Gewalt gegen Umweltschützer zwischen Feuerland und dem Rio Bravo zugenommen. "In vielen Ländern wird die indigene Bevölkerung immer noch als Hindernis oder gar Feind einer wirtschaftlichen Entwicklung betrachtet."

Padre Michael Heinz( links, Hauptgeschäftsführer von Adveniat) im Gespräch mit einem Teilnehmer aus Mexiko in Soloy. –Foto: Adveniat

Das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat hat Tötungsdelikte an indigenen Umweltschützern angeprangert. „Dieses Töten der indigenen Waldschützer muss enden“, forderte Hauptgeschäftsführer Michael Heinz am Freitag in Essen anlässlich des Welttags der indigenen Völker am Montag. In den vergangenen zwölf Monaten habe die Gewalt gegen Umweltschützer zwischen Feuerland und dem Rio Bravo zugenommen. „In vielen Ländern wird die indigene Bevölkerung immer noch als Hindernis oder gar Feind einer wirtschaftlichen Entwicklung betrachtet.“

Heinz zufolge führt dies zu „unheilvollen Allianzen mit profitgesteuerten Interessen von legalen und illegalen Unternehmen von Venezuela über Kolumbien bis Peru und Brasilien“. Richtig sei jedoch das Gegenteil: „Das Wissen und die Einstellung der indigenen Völker zur Natur sind für unser aller Überleben, für das Klima und die Natur entscheidend. Denn nur mit den indigenen Völkern ist eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung möglich.“

Adveniat stelle sich daher hinter die Forderung von indigenen Führern aus dem Amazonasgebiet, die die Regierungen der Amazonas-Länder zu einem entschlossenen Handeln und multilateralen Garantien aufgerufen hätten. Den Angaben zufolge wurden in der Region rund 600 indigene Aktivisten getötet. Im Jahr 2020 habe es durchschnittlich einen Mord alle zwei Tage gegeben.

Es sei nicht ausreichend, den Blick ausschließlich auf den Amazonas zu richten, so Heinz. „Ob Wasserknappheit in Chile, illegaler Bergbau in Kolumbien und Venezuela, absurde Großprojekte in Mittelamerika – die indigene Bevölkerung bezahlt immer noch den Preis für diese Art von Wirtschaftspolitik.“ Es müsse sich auch die internationale Politik fragen: „Wie organisieren wir in Zukunft die Agrar-Industrie, die Auto-Industrie, den Tourismus und die Energiewirtschaft?“

Die Ratifizierung der ILO 169, der einzigen verbindlichen internationalen Konvention zum Schutz der indigenen Völker, durch den Bundestag sei ein wichtiges Zeichen, betonte Heinz. Darauf müsse eine international abgestimmte Wirtschaftspolitik folgen, die ernst mache mit dem Schutz der Völker und der Schöpfung.

kna