Bundesweite Proteste für Seenotrettung im Mittelmeer

Ein breites Bündnis aus Seenotrettungs- und Geflüchtetenorganisationen ist am Samstag bundesweit unter dem Motto „Seenotrettung ist #unverhandelbar“ auf die Straße gegangen.
Berlin - Ein breites Bündnis aus Seenotrettungs- und Geflüchtetenorganisationen ist am Samstag bundesweit unter dem Motto "Seenotrettung ist #unverhandelbar" auf die Straße gegangen. In über 15 deutschen Städten beteiligten sich mehrere Tausend Menschen an Demonstrationen, wie die Initiatoren mitteilten. Dazu aufgerufen hatten unter anderem Sea-Watch, Seebrücke, Sea Eye, United4Rescue, Amnesty International, Oxfam, Ärzte ohne Grenzen und Pro Asyl.

Die Ocean Viking –Foto: Flavio Gasperini/SOS MEDITERRANEE

Ein breites Bündnis aus Seenotrettungs- und Geflüchtetenorganisationen ist am Samstag bundesweit unter dem Motto „Seenotrettung ist #unverhandelbar“ auf die Straße gegangen. In über 15 deutschen Städten beteiligten sich mehrere Tausend Menschen an Demonstrationen, wie die Initiatoren mitteilten. Dazu aufgerufen hatten unter anderem Sea-Watch, Seebrücke, Sea Eye, United4Rescue, Amnesty International, Oxfam, Ärzte ohne Grenzen und Pro Asyl.

Die Organisationen wiesen darauf hin, dass allein in diesem Jahr bereits mehr als 1.000 Menschen im Mittelmeer ertrunken seien. Zudem seien rund 14.000 Menschen von der libyschen Küstenwache zurück nach Libyen gebracht worden. Dort drohten Folter und Menschenrechtsverletzungen.

Sea-Watch 3 erreicht mit 257 Migranten an Bord Sizilien

Mariella Hettich von der Seebrücke betonte: „Die europäischen Staaten müssen endlich die Festsetzung der zivilen Seenotrettungsschiffe beenden und ein europäisches Seenotrettungsprogramm etablieren!“ Sie forderte von der Europäischen Union, die Zusammenarbeit mit der libyschen Küstenwache sofort zu beenden und sich entschieden gegen Zurückweisungen zu stellen.

Das deutsche Rettungsschiff „Sea-Watch 3“ hat am Samstag 257 Bootsmigranten aus dem Mittelmeer in den sizilianischen Hafen Trapani gebracht. Wie der Betreiberverein über Twitter mitteilte, werden sie vor dem Landgang einem Corona-Test unterzogen. Die Migranten waren in den vergangenen Tagen bei mehreren Einsetzen an Bord geholt

Ocean Viking wartet nach Seenotrettung weiter auf die Zuweisung eines sicheren Hafens

Unterdessen wartet das von der Organisation SOS Mediterranee betriebene Schiff „Ocean Viking“ weiter auf die Zuweisung eines sicheren Hafens. An Bord befinden sich derzeit rund 550 aus dem Mittelmeer aufgenommene Personen. Nach Angaben der Helfer gestaltet sich die Versorgung zunehmend schwierig. Anfragen bei italienischen und maltesischen Behörden seien zunächst erfolglos verlaufen.

Nach einer aktuellen Zählung des Innenministeriums in Rom sind seit Anfang des Jahres 30.398 Migranten über das Mittelmeer nach Italien gelangt. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 14.832, im Jahr 2019 nur 4.042. Viele Ankömmlinge in diesem Jahr sind laut dem Ministerium tunesische Staatsbürger (7.326), relativ hoch sei auch der Anteil der Personen aus Bangladesch (4.593).

rwm/kna