Politik und Kirche würdigen verstorbenen Kurt Biedenkopf

Vertreter aus Politik und Kirche haben den verstorbenen CDU-Politiker und früheren sächsischen Ministerpräsidenten (1990-2002) Kurt Biedenkopf gewürdigt. Der 91-Jährige starb am Donnerstagabend im Kreis seiner Familie, wie die Sächsische Staatskanzlei am Freitag in Dresden mitteilte.
Berlin/Dresden – Vertreter aus Politik und Kirche haben den verstorbenen CDU-Politiker und früheren sächsischen Ministerpräsidenten (1990-2002) Kurt Biedenkopf gewürdigt. Der 91-Jährige starb am Donnerstagabend im Kreis seiner Familie, wie die Sächsische Staatskanzlei am Freitag in Dresden mitteilte. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier betonte in seinem Kondolenzschreiben, Biedenkopf habe "Politik und Wissenschaft in beeindruckender Weise zu verbinden gewusst". Als Modernisierer habe er die Volkspartei CDU und die Reformfähigkeit Deutschlands gestärkt. Als Ministerpräsident sei es ihm "auf beeindruckende Weise gelungen, Reformen voranzutreiben und gleichzeitig die sächsische Tradition zu pflegen", so Steinmeier.

Kurt Biedenkopf –Foto: © Markwaters | Dreamstime.com

Vertreter aus Politik und Kirche haben den verstorbenen CDU-Politiker und früheren sächsischen Ministerpräsidenten (1990-2002) Kurt Biedenkopf gewürdigt. Der 91-Jährige starb am Donnerstagabend im Kreis seiner Familie, wie die Sächsische Staatskanzlei am Freitag in Dresden mitteilte. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier betonte in seinem Kondolenzschreiben, Biedenkopf habe „Politik und Wissenschaft in beeindruckender Weise zu verbinden gewusst“. Als Modernisierer habe er die Volkspartei CDU und die Reformfähigkeit Deutschlands gestärkt. Als Ministerpräsident sei es ihm „auf beeindruckende Weise gelungen, Reformen voranzutreiben und gleichzeitig die sächsische Tradition zu pflegen“, so Steinmeier.

„Kurt Biedenkopf war ein herausragender politischer Kopf, ein Intellektueller und ein politischer Macher“

Regierungssprecher Steffen Seibert drückte im Namen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) der Familie „tiefes Mitgefühl“ aus. „Kurt Biedenkopf war ein herausragender politischer Kopf, ein Intellektueller und ein politischer Macher“, sagte Seibert. Es sei ein Glück, dass er sich 1990 für den Freistaat Sachsen in Verantwortung habe nehmen lassen. Er habe zwölf Jahre erfolgreich als Ministerpräsident gearbeitet und das Land in sehr herausfordernden Zeiten mitgeprägt. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) würdigte Biedenkopf als große deutsche Persönlichkeit des 20. Jahrhunderts und als klugen Visionär für den Freistaat Sachsen. „Kurt Biedenkopf war der mit Abstand beliebteste Politiker des neuen Freistaates, wie sein dreimaliger Gewinn der absoluten Mehrheit bei Landtagswahlen zeigte“, so Kretschmer. Auch nach dem Ende seiner Amtszeit hätten seine Wortmeldungen weithin große Beachtung gefunden.

Der katholische Bischof des Bistums Dresden-Meißen, Heinrich Timmerevers, erklärte, Biedenkopf sei ein Mann gewesen, „der Visionen und Tatkraft in seiner Person vereinte“. Seinem Engagement sei es maßgeblich zu verdanken, dass der Freistaat Sachsen nach der Wiedervereinigung eine so positive Entwicklung genommen habe. Den Kirchen sei er immer ein verlässlicher Partner gewesen, hob Timmerevers hervor. Der evangelisch-lutherische Landesbischof Tobias Bilz sagte, Biedenkopf sei nah bei den Menschen gewesen und habe sich maßgeblich für die Verbesserung ihrer Lebensbedingungen eingesetzt. Besonders in den frühen 1990er Jahren sei es ihm ein wichtiges Anliegen gewesen, das Verhältnis von Staat und Kirche nachhaltig und konstruktiv zu prägen. Die Landeskirche blicke zudem dankbar auf das Engagement Biedenkopfs für die Frauenkirche in Dresden, für deren Wiederaufbau er sich mit Nachdruck eingesetzt habe.

Rücktritt nach Konflikten

Biedenkopf wurde am 28. Januar 1930 in Ludwigshafen geboren. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften und Nationalökonomie und der Habilitation für Bürgerliches Recht, Handels-, Wirtschafts- und Arbeitsrecht in Frankfurt am Main 1963 war er zunächst als Professor in Bochum tätig. 1971 wechselte er in die Wirtschaft und wurde Mitglied der zentralen Geschäftsführung des Henkel-Konzerns in Düsseldorf. Helmut Kohl machte ihn 1973 zum Generalsekretär der CDU mit dem Ziel, die Partei zu modernisieren. Von 1976 bis 1980 und dann wieder von 1987 bis 1990 war er Bundestagsabgeordneter, dazwischen Landtagsabgeordneter in Nordrhein-Westfalen. Noch vor der Wiedervereinigung Deutschlands übernahm er Anfang 1990 eine Gastprofessur an der Leipziger Universität. Im Herbst desselben Jahres wurde er Ministerpräsident des Freistaats. Nach Konflikten trat er im April 2002 vor dem Ende seiner dritten Amtszeit zurück.

kna