Unicef: Deutschland muss mehr gegen Klimawandel tun

Christian Schneider, Geschäftsführer des Kinderhilfswerks Unicef in Deutschland, fordert von der Politik einen stärkeren Einsatz gegen den Klimawandel – denn der bedrohe die Zukunft der künftigen Generation. 
Augsburg – Christian Schneider, Geschäftsführer des Kinderhilfswerks Unicef in Deutschland, fordert von der Politik einen stärkeren Einsatz gegen den Klimawandel - denn der bedrohe die Zukunft der künftigen Generation. "Nur die konsequente Senkung der Treibhausgas-Emissionen kann den Klimawandel stoppen", schreibt Schneider in einem Gastbeitrag für die "Augsburger Allgemeine" (Freitag). "Doch der Bremsweg ist selbst bei raschen Entscheidungen der Politik so lang, dass sofort und dringend mehr in die Anpassung der Lebensbedingungen von Kindern an die Veränderungen in ihrer Umwelt investiert werden muss." Ebenso müsse die Widerstandskraft der Kinder gestärkt, ihre Ernährung und gesundheitliche Versorgung verbessert werden, der Zugang zu Wasser und die Schulbildung seien sicherzustellen.

–Symbolfoto: Dimitris Vetsikas/Pixabay

Christian Schneider, Geschäftsführer des Kinderhilfswerks Unicef in Deutschland, fordert von der Politik einen stärkeren Einsatz gegen den Klimawandel – denn der bedrohe die Zukunft der künftigen Generation. „Nur die konsequente Senkung der Treibhausgas-Emissionen kann den Klimawandel stoppen“, schreibt Schneider in einem Gastbeitrag für die „Augsburger Allgemeine“ (Freitag).

„Doch der Bremsweg ist selbst bei raschen Entscheidungen der Politik so lang, dass sofort und dringend mehr in die Anpassung der Lebensbedingungen von Kindern an die Veränderungen in ihrer Umwelt investiert werden muss.“ Ebenso müsse die Widerstandskraft der Kinder gestärkt, ihre Ernährung und gesundheitliche Versorgung verbessert werden, der Zugang zu Wasser und die Schulbildung seien sicherzustellen.

Unicef stellt Klima-Risiko-Index vor

Unicef stellt an diesem Freitag seinen ersten Klima-Risiko-Index vor. Aus dem geht hervor, dass schon jetzt etwa 400 Millionen Kinder weltweit von Wirbelstürmen bedroht sind. Mehr als ein Drittel aller Kinder weltweit – 920 Millionen – sind Wasserknappheit ausgesetzt. „Aus der Untersuchung geht hervor, dass Jungen und Mädchen gerade dort am stärksten leiden, wo die Kindheit schon abseits der Auswirkungen des Klimawandels eine äußerst gefährliche Zeit ist“, schreibt Schneider. „Ein Kind, das zufällig in der Zentralafrikanischen Republik, im Tschad, in Nigeria, Guinea und Guinea-Bissau geboren wird, ist nach dem Unicef-Index besonders heftig durch die Auswirkungen des Klimawandels gefährdet.“

Fast die Hälfte aller Kinder auf der Welt ist extrem hohen Risiken infolge des Klimawandels ausgesetzt. Das geht aus einem Index hervor, den das UN-Kinderhilfswerk Unicef am Freitag in New York veröffentlichte. Demnach gelten nahezu eine Milliarde Mädchen und Jungen in 33 Ländern als „extrem stark gefährdet“ durch Naturkatastrophen, Wasserknappheit, sich klimabedingt ausbreitende Krankheiten oder Umweltbelastungen.

Nie dagewesene Gefahr für die Gesundheit, Ernährung, Bildung und Entwicklung

Die globale Klimakrise stelle in ihrem Ausmaß eine noch nie dagewesene Gefahr für die Gesundheit, Ernährung, Bildung und Entwicklung sowie für das Überleben und die Zukunft der heranwachsenden Generation dar. „Obwohl Kinder für den Anstieg der globalen Temperaturen nicht verantwortlich sind, werden sie den höchsten Preis dafür zahlen“, erklärte Unicef-Exekutivdirektorin Henrietta Fore. Der Bericht „Die Klimakrise ist eine Krise der Kinderrechte“ erschien zum dritten Jahrestag der Protestbewegung „Fridays for Future“.

Dem Index zufolge sind 820 Millionen Kinder von aktuellen Hitzewellen betroffen und 440 Millionen durch Wirbelstürme bedroht. 330 Millionen lebten in der Gefahr von Überschwemmungen durch Flüsse, weitere 240 Millionen in hochwassergefährdeten Küstengebieten. Für 920 Millionen Kinder, mehr als ein Drittel aller Minderjährigen weltweit, sei die Trinkwasserversorgung nicht gesichert. Fast 90 Prozent aller Kinder, 2 Milliarden, seien überhöhten Luftschadstoffen ausgesetzt.

Unicef verlangte von Regierungen und anderen Verantwortungsträgern Investitionen in die Klimaanpassung und eine Reduktion der Treibhausgase, aber auch Wissensvermittlung zu den Themen Klima und Umweltschutz an Kinder, um sie auf die Veränderungen vorzubereiten. Junge Menschen müssten in alle Klimaverhandlungen einbezogen werden, auch auf der UN-Klimakonferenz COP26 in Glasgow im Herbst. Weiter forderte Unicef, die wirtschaftliche Wiederbelebung nach der Pandemie müsse umweltfreundlich erfolgen.

kna