Bischof Feige: Mein Bart gehört zu mir

Auf seinen langen Vollbart lässt der katholische Magdeburger Bischof Gerhard Feige nichts kommen: „Mein Bart gehört einfach zu mir, ist ein Teil meiner Identität.“ 
Bonn/Magdeburg – Auf seinen langen Vollbart lässt der katholische Magdeburger Bischof Gerhard Feige nichts kommen. "Mein Bart gehört einfach zu mir, ist ein Teil meiner Identität", erklärte Feige in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview des Internetportals katholisch.de zum Welttag des Bartes am kommenden Samstag.

Bischof Feige (Foto: Bistum Magdeburg)

Auf seinen langen Vollbart lässt der katholische Magdeburger Bischof Gerhard Feige nichts kommen. „Mein Bart gehört einfach zu mir, ist ein Teil meiner Identität“, erklärte Feige in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview des Internetportals katholisch.de zum Welttag des Bartes am kommenden Samstag. Er habe sich zwar nie bewusst entschieden, einen Bart zu tragen, sagte der Bischof des Bistums Magdeburg: „Das hat sich einfach so entwickelt.“ Weil er jetzt aber schon viele Jahrzehnte einen Vollbart trage, könne er sich ein Leben ohne Bart nicht mehr vorstellen. „Ich glaube, glattrasiert wäre ich mir inzwischen selbst fremd.“

In der Frage eines Verzichts auf Bärte aus Gründen des Corona-Infektionsschutzes habe er sich deshalb entschieden, „erst einmal abzuwarten“, sagte Feige. „Nach wenigen Tagen war die Debatte dann ja auch schon wieder vorbei.“ Er sei „sehr froh“, dass er eine solche Entscheidung damals nicht habe treffen müssen.

Feige: Für orthodoxen Christen gehalten

Seinen ersten „richtigen“ Bart habe er Ende der 1960er Jahre auf der Oberschule wachsen lassen, so der aus Halle/Saale stammende 69-Jährige. „Dabei spielten sicher auch die gesellschaftlichen Veränderungen der damaligen Zeit eine Rolle – Stichwort 68-er Bewegung.“ Wie lange Haare sei ein Bart „ein kleines Widerstandszeichen“ gewesen.

Bei Besuchen in Bulgarien und Rumänien als Theologiestudent und Priesteramtskandidat Anfang der 1970er Jahre sei er dort dann für einen orthodoxen Christen gehalten worden, „weil katholische Priester angeblich keine Bärte trugen“, erinnerte sich Feige. Bei Besuchen im Vatikan werde er bis heute gelegentlich gefragt, ob er ein Kapuzinermönch oder ein Missionsbischof sei. „Ich antworte dann meist, dass ich ein Missionsbischof bin“, sagte Feige in Anspielung auf die Minderheitenlage der Katholiken in Sachsen-Anhalt dem Portal.