Nach Kritik an Corona-Impfungen ist ein Priester der konservativen Petrusbruderschaft nicht mehr in einer katholischen Pfarrei in Recklinghausen tätig.
Recklinghausen/Opfenbach – Nach Kritik an Corona-Impfungen ist ein Priester der konservativen Petrusbruderschaft nicht mehr in einer katholischen Pfarrei in Recklinghausen tätig. Zwischen der Gemeinde Sankt Michael und dem Pater sei es zu Spannungen gekommen, bestätigte die Priesterbruderschaft Sankt Petrus der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Dienstag in Opfenbach. In Abstimmung mit dem Bistum Münster habe die Bruderschaft entschieden, die Zuständigkeit in Recklinghausen neu zu ordnen, „um die Situation zu befrieden und um das dortige Seelsorgeangebot der Bruderschaft auch in Zukunft uneingeschränkt aufrechterhalten zu können“. Über einen weiteren Einsatz des Geistlichen sei noch nicht entschieden.
Die Priesterbruderschaft nutzt nach einer Vereinbarung mit dem Bistum Münster die zur Propsteipfarrei Sankt Peter gehörende Kirche Sankt Michael gastweise regelmäßig für Gottesdienste, wie Pfarrverwalter Bernd Egger auf Anfrage erläuterte. Anlass der Spannungen waren laut Petrusbruderschaft Äußerungen des Priesters, die er wiederholt im Rahmen der Verkündigung getätigt habe. Online ist ein Rundbrief des Mannes zu finden, der laut Egger in Sankt Michael auslag. Darin fordert der Pater die Gläubigen auf, als Christen „dem Zeitgeist“ kritisch gegenüberzustehen.
„Wie wird man später einmal diese ganze Coronapanik beurteilen?“, fragt der Geistliche und spricht von einem „freiwilligen Impfzwang“. Er wendet sich zudem gegen einen angeblichen „Genderismus“ sowie „diese ganze Unzuchtpropaganda“. Erst Im Juni war der Pater von Gelsenkirchen nach Recklinghausen umgezogen. Beschwerden über den Geistlichen sind beim Bistum Münster eingegangen, wie dieses auf Anfrage bestätigte. Generalvikar Klaus Winterkamp habe sich daraufhin in einem Schreiben an die Bruderschaft gewandt.
Die Petrusbruderschaft ist eine Strömung von Traditionalisten innerhalb der katholischen Kirche. Sie stehen den Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) kritisch gegenüber und feiern die Messe im alten Ritus von 1962, wollen aber mit dem Papst verbunden bleiben.