Wissenschaftler fordert mehr Anstrengungen im Kampf gegen Hunger

Kurz vor dem UN-Ernährungsgipfel in New York mahnt der Bonner Agrar- und Entwicklungsexperte Joachim von Braun mehr Elan beim Kampf gegen den Hunger an.
Bonn – Kurz vor dem UN-Ernährungsgipfel in New York mahnt der Bonner Agrar- und Entwicklungsexperte Joachim von Braun mehr Elan beim Kampf gegen den Hunger an. "Wir haben derzeit ungefähr 768 Millionen hungernde Menschen", sagte von Braun am Dienstag in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). "Diese Zahl ist noch mal hochgegangen um circa 118 Millionen, unter anderem wegen Corona."

(Symbolbild von Parij Borgohain auf Pixabay)

Kurz vor dem UN-Ernährungsgipfel in New York mahnt der Bonner Agrar- und Entwicklungsexperte Joachim von Braun mehr Elan beim Kampf gegen den Hunger an. „Wir haben derzeit ungefähr 768 Millionen hungernde Menschen“, sagte von Braun am Dienstag in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). „Diese Zahl ist noch mal hochgegangen um circa 118 Millionen, unter anderem wegen Corona.“

Weltweit habe die Armut zugenommen und damit auch der Hunger, so von Braun. „Zudem können sich 3 Milliarden Menschen keine gesunde Ernährung leisten.“ Es brauche mehr Geld und neue Allianzen, um dem von der Staatengemeinschaft vorgesehen Ziel nahezukommen, bis 2030 ein Ende des Hungers zu erreichen. „Das ist möglich, aber nicht ohne die Verdoppelung der Anstrengungen“, betonte der Forscher.

Von Braun ist Leiter des wissenschaftlichen Beratungsgremiums für den UN-Gipfel am 23. September in New York. Der „Food Systems Summit“ soll den Kampf gegen den Hunger auf eine neue Basis stellen, indem er auch ein Augenmerk auf eine naturbasierte Lebensmittelproduktion und bessere Arbeitsbedingungen in der Landwirtschaft legt. Zudem soll das Ernährungssystem widerstandsfähiger gegen die Folgen von Corona und Klimawandel gemacht werden.

„Grund ist, dass wir erstens in den vergangenen fünf Jahren keinen Fortschritt bei der Hungerbekämpfung sehen und zweitens eine verstärkte Belastung der Umwelt durch das Ernährungssystem beobachten, vor allem von Böden, Klima und Wasser“, erläuterte von Braun.

kna