Kardinal Kasper stützt Voderholzers Kritik am Synodalen Weg 

Mit seiner Grundsatzkritik an der Reformdebatte Synodaler Weg hat der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer in Kardinal Walter Kasper einen Unterstützer gefunden.
Regensburg – Mit seiner Grundsatzkritik an der Reformdebatte Synodaler Weg hat der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer in Kardinal Walter Kasper einen Unterstützer gefunden. Die Regensburger Bistumspressestelle brachte am Mittwoch das Manuskript eines Vortrags von Kasper in Umlauf, den dieser am Freitag in Augsburg gehalten hatte. Darin stellt sich der frühere Präsident des Päpstlichen Einheitsrates hinter einen von vier Theologen formulierten Text zum Umgang mit Macht in der Kirche.

(Symbolfoto: Synodaler Weg/Malzkorn)

 

Regensburg – Mit seiner Grundsatzkritik an der Reformdebatte Synodaler Weg hat der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer in Kardinal Walter Kasper einen Unterstützer gefunden. Die Regensburger Bistumspressestelle brachte am Mittwoch das Manuskript eines Vortrags von Kasper in Umlauf, den dieser am Freitag in Augsburg gehalten hatte. Darin stellt sich der frühere Präsident des Päpstlichen Einheitsrates hinter einen von vier Theologen formulierten Text zum Umgang mit Macht in der Kirche.

Voderholzer hatte diesen Anfang September auf einer neuen Internetseite veröffentlicht und ausdrücklich als Alternativvorschlag gekennzeichnet zum offiziellen Grundlagentext des Synodalforums I zum Thema “Macht und Gewaltenteilung in der Kirche”. Dieser soll Grundlage für Diskussion und Beschlussfassung bei der Vollversammlung des Synodalen Wegs in der kommenden Woche in Frankfurt sein. Bisher hieß es von Verantwortlichen des Reformprojekts, eine Befassung mit dem Alternativtext sei in dem mit Mehrheit beschlossenen Verfahren nicht mehr vorgesehen.

Der offizielle Text des Forums enthält laut Kasper “viel Richtiges, aber auch viel Hypothetisches”. Angesichts der Krise der Kirche versuche dieser Vorschlag, die Kirche “mit Hilfe eines gelehrten theologischen Theoriegebäudes gewissermaßen neu zu erfinden”. Am Ende fragten sich viele, “ob das alles noch ganz katholisch ist”. Manche Aussagen wichen von den Grundanliegen des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) ab.

Der Alternativvorschlag mit der Überschrift “Vollmacht und Verantwortung” tue das dagegen nicht, so Kasper. Er zeige vielmehr: “Man muss gar nicht alles auf den Kopf stellen. Auf dem Boden des Konzils kann man im Geist des Konzils über das Konzil hinausgehen, ohne mit der Kirchenlehre in Konflikt zu geraten. Das ist der Weg der lebendigen Tradition, der Weg der Kirche.”

Kasper äußerte die Hoffnung, “dass beide Seiten die Größe haben, aufeinander zuzugehen. Denn wenn wir wirklich einen Aufbruch wollen, brauchen wir nach synodaler Tradition am Ende eine einmütige Antwort, die nicht spaltet, sondern zusammenführt.”

In der Regensburger Pressemitteilung wird außerdem der Bonner Stadtdechant Wolfgang Picken als einer der vier Autoren des Alternativtextes zitiert: “Kardinal Kasper hebt hervor, wie wichtig auf dem Synodalen Weg das Ringen um Lösungen ist, die alle mittragen können. Er unterstützt damit unsere Forderung nach einer offenen und kontroversen Debatte. Leider lehnen die Verantwortlichen im Synodalen Weg gerade das ab.” Dies widerspreche dem Sinn von Synodalität und von dem, was Papst Franziskus wolle.