Legionäre Christi wegen Offshore-Geschäften im Zwielicht

Die Ordensgemeinschaft der Legionäre Christi ist wegen undurchsichtiger Finanzgeschäfte erneut ins Zwielicht geraten.
Rom – Die Ordensgemeinschaft der Legionäre Christi ist wegen undurchsichtiger Finanzgeschäfte erneut ins Zwielicht geraten. Berichte des internationalen Journalisten-Netzwerks ICIJ (Dienstag) bringen die Gruppe mit einem millionenschweren Steueroasen-Konstrukt in Neuseeland in Verbindung. Die Angaben basieren auf einem Datenleck, den sogenannten Pandora Papers. Die spanische Zeitung "El Pais" schlussfolgert daraus, dass der Orden zwischen 2010 und 2011 ein "ausgeklügeltes System" geschaffen habe. Damit sei binnen weniger Jahre ein Vermögen von mehr als 295 Millionen US-Dollar in Trusts und Tochtergesellschaften angehäuft worden. Konkret geht es demnach um Investitionen in Immobilien, Technologie und Erdöl.

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Die Ordensgemeinschaft der Legionäre Christi ist wegen undurchsichtiger Finanzgeschäfte erneut ins Zwielicht geraten. Berichte des internationalen Journalisten-Netzwerks ICIJ (Dienstag) bringen die Gruppe mit einem millionenschweren Steueroasen-Konstrukt in Neuseeland in Verbindung. Die Angaben basieren auf einem Datenleck, den sogenannten Pandora Papers. Die spanische Zeitung „El Pais“ schlussfolgert daraus, dass der Orden zwischen 2010 und 2011 ein „ausgeklügeltes System“ geschaffen habe. Damit sei binnen weniger Jahre ein Vermögen von mehr als 295 Millionen US-Dollar in Trusts und Tochtergesellschaften angehäuft worden. Konkret geht es demnach um Investitionen in Immobilien, Technologie und Erdöl.

Pikant ist daran unter anderem, dass im gleichen Zeitraum Papst Benedikt XVI. eine umfassende Neuordnung der katholischen Gemeinschaft in die Wege leitete. Hintergrund war der Missbrauchsskandal um Gründer Marcial Maciel Degollado (1920-2008). Laut den ICIJ-Recherchen wurde der erste Legionärs-Trust just drei Tage vor Ernennung des damaligen päpstlichen Delegaten Velasio De Paolis errichtet. Der Kardinal war damals für die strukturellen und geistlichen Veränderungen in dem Orden zuständig.

Auf Anfrage von „El Pais“ räumten die Legionäre Christi eine Verbindung zu diesem ersten Trust ein, der in erster Linie für Spenden und karitative Zwecke gedacht gewesen sei. Es handele sich um ein „legales Instrument“. Die Verantwortung für die restlichen in den „Pandora Papers“ genannten Finanzkonstrukte könne man der Kongregation nicht zuschreiben.

Es ist nicht das erste Mal, dass die Gemeinschaft wegen dubioser Konten in Steuerparadiesen in die Schlagzeilen gerät. Italienische Medien hatten 2017 berichtet, dass in Panama noch einige in den 80er Jahren zur Steuervermeidung gegründete Offshore-Gesellschaften der Legionäre existierten. Die Generaldirektion in Rom teilte damals mit, sämtliche Gesellschaften auf Bermuda, in Panama, Jersey und den Virgin Islands, auf die sich die Berichte bezögen, seien in Zeiten Maciels geschaffen und später geschlossen worden. Wo es Beziehungen mit Offshore-Gesellschaften gegeben habe, seien die geltenden Gesetze respektiert worden. „Es handelte sich nicht um Scheinfirmen zu unlauteren Zwecken“, so die Ordensleitung.

Neher: Kein Verständnis für Steuer-Tricksereien